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Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF

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1.1 Anlage <strong>und</strong> Methode der Untersuchung<br />

<strong>Die</strong> <strong>Show</strong> Ich <strong>bin</strong> <strong>ein</strong> <strong>Star</strong> <strong>–</strong> <strong>Holt</strong> <strong>mich</strong> <strong>hier</strong> <strong>raus</strong>! ist k<strong>ein</strong>e Erfindung des deutschen Fernsehens,<br />

sondern die deutsche Ausgabe <strong>ein</strong>es in Großbritannien entwickelten TV-Formats.<br />

Außerdem muss sie im Kontext der Entwicklung des Unterhaltungsfernsehens in Deutschland<br />

gesehen werden, das inzwischen Teil <strong>ein</strong>es globalen Fernsehmarktes ist, auf dem<br />

weltweit mit Fernsehformaten gehandelt wird. Daher wird in der vorliegenden Studie zunächst<br />

kurz der internationale Fernsehmarkt dargestellt, bevor die Geschichte der Fernsehunterhaltung<br />

mit dem Schwerpunkt auf den so genannten „Reality <strong>Show</strong>s<strong>“</strong> in knapper<br />

Form nachgezeichnet wird. Anschließend wird die <strong>Show</strong> Ich <strong>bin</strong> <strong>ein</strong> <strong>Star</strong> <strong>–</strong> <strong>Holt</strong> <strong>mich</strong> <strong>hier</strong><br />

<strong>raus</strong>! beschrieben <strong>und</strong> in <strong>ihre</strong>n Strukturen analysiert.<br />

Im Mittelpunkt des zweiten Teils der vorliegenden Studie steht dann die Nutzung der<br />

<strong>Show</strong> durch Kinder <strong>und</strong> Jugendliche. Abschließend werden die Ergebnisse der Studie in<br />

den Kontext des Zusammenhangs von Medien <strong>und</strong> Sozialisation gestellt, vor allem in Be-<br />

zug auf Medienkompetenz <strong>und</strong> Medienwissen der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen.<br />

<strong>Die</strong> Analyse der <strong>Show</strong> als Fernsehtext orientiert sich theoretisch an <strong>ein</strong>em rezeptionsästhetischen<br />

Ansatz. Das methodische Vorgehen vollzieht sich auf der Gr<strong>und</strong>lage der strukturfunktionalen<br />

Film- <strong>und</strong> Fernsehanalyse (vgl. Mikos 2003). In der rezeptionsästhetischen<br />

Perspektive wird das Verhältnis von Fernsehtext <strong>und</strong> Zuschauer als <strong>ein</strong>e Interaktion bestimmt,<br />

innerhalb der sich Sinn entfaltet <strong>und</strong> die Zuschauer aktiv an der Bedeutungspro-<br />

duktion beteiligt sind. Das Text-Zuschauer-Verhältnis wird dabei reziprok <strong>und</strong> dialogisch<br />

gesehen: Der Text ist ästhetisch vorstrukturiert <strong>und</strong> leitet auf diese Weise die kognitiven<br />

<strong>und</strong> emotionalen Aktivitäten der Zuschauer. <strong>Die</strong> Analyse wird dabei von dem Gedanken<br />

geleitet, den der italienische Medienwissenschaftler Francesco Casetti folgendermaßen<br />

benannt hat: „Was <strong>ein</strong>en Text ausmacht, können wir erst dann ganz begreifen, wenn wir<br />

untersuchen, wie sich die Texte an <strong>ihre</strong> Leser oder Zuschauer wenden <strong>und</strong> wie die Leser<br />

(oder Zuschauer, d.A.), für sich oder als Gruppe betrachtet, Texte interpretieren <strong>und</strong> in <strong>ihre</strong><br />

alltägliche Lebenspraxis integrieren, d.h.: wenn wir analysieren, wie Texte in <strong>ein</strong>em bestimmten<br />

gesellschaftlichen Raum zirkulieren <strong>und</strong> Wirkung entfalten<strong>“</strong> (Casetti 2001,<br />

S. 156). Jede Fernsehsendung ist dabei zum Wissen der Zuschauer geöffnet, d.h., der Zuschauer<br />

muss s<strong>ein</strong> Wissen <strong>ein</strong>bringen, um Bedeutungen herstellen zu können, <strong>und</strong> er ist<br />

durch den Text aufgefordert, Lücken durch s<strong>ein</strong>e Vorstellungen zu schließen. Andererseits<br />

ist jede Fernsehsendung auch zu den Emotionen <strong>und</strong> zum praktischen Sinn der Zuschauer<br />

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