Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF
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dem Blickwinkel der allgem<strong>ein</strong>en Moralvorstellungen in Kapitel 4.5 weiter untersucht<br />
werden.<br />
4.4.1.3 Lisa Fitz<br />
Lisa Fitz ist ebenfalls <strong>ein</strong>e polarisierende Figur, doch sie wird nur von weiblichen Befragten<br />
thematisiert. Sie wird von zwei Teilnehmerinnen (Gymnasiastin <strong>und</strong> Berufsschülerin)<br />
als schwächste oder unsympathischste Figur bezeichnet, während <strong>ein</strong>e Befragte (Mädchen<br />
Jugendzentrum) sie am sympathischsten findet. Interessant ist die Begründung, die für die<br />
unterschiedlichen M<strong>ein</strong>ungen genannt wird: in beiden Fällen ist es Lisa Fitz’ Rolle als<br />
Anführerin der Gruppe, die zum Urteil über sie führt.<br />
Beispiel Bewertung von Lisa Fitz: Gruppendiskussion weibliche Gymnasiasten<br />
T: <strong>Die</strong> (Lisa Fitz) war so <strong>ein</strong>e dumme Kuh, die war so <strong>ein</strong>e dumme Zicke. Am<br />
ersten Tag war das, glaube ich, da hat die sich aufgeregt, als sie nicht sofort<br />
Essen gekriegt haben. Dann hat die immer diese Anführerin gespielt.<br />
Beispiel Bewertung von Lisa Fitz: Gruppendiskussion Jugendzentrum Mädchen<br />
B: Ich fand <strong>ein</strong>fach Lisa sympathisch <strong>und</strong> sie hat sich eben darum gekümmert,<br />
zum Beispiel das mit den Organisationen, das fand ich gut von ihr.<br />
<strong>Die</strong> „mütterlich-bestimmende Rolle<strong>“</strong> von Lisa Fitz ist vermutlich gerade für die jugendlichen<br />
Mädchen <strong>ein</strong>e Geschlechterrolle, die Reibungsfläche bietet <strong>und</strong> zu so unterschiedlichen<br />
Zuschreibungen führen kann. Zumal gerade jüngere Mädchen im Fernsehen nach<br />
Rollenvorbildern suchen, die nicht der eigenen Mutter entsprechen <strong>und</strong> sich von der Zuschreibung<br />
„Mütterlichkeit<strong>“</strong> entfernen.<br />
4.4.2 Moderation<br />
Anders als die Rolle der Kandidaten wird die Moderation nur in der Studentengruppe ohne<br />
Anstoß durch die Interviewer thematisiert. Während die Studenten die Moderation <strong>ein</strong>stimmig<br />
ablehnen, sind die M<strong>ein</strong>ungen in den anderen Gruppen gespalten.<br />
Häufig machen sich die Äußerungen am Ersch<strong>ein</strong>ungsbild der Moderatoren fest. Der Kontrast<br />
zwischen dem kl<strong>ein</strong>en, korpulenten Moderator Dirk Bach <strong>und</strong> der großen, schlanken<br />
Moderatorin Sonja Zietlow wird von Teilnehmern aus vier Gruppen (von beiden Gruppen<br />
aus dem Jugendzentrum <strong>und</strong> beiden Gruppen aus der Berufsschule, also von Teilnehmern<br />
eher geringerer formaler Bildung) als lustig bezeichnet. Sie sch<strong>ein</strong>en den Moderatoren<br />
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