Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF
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3.4 Ästhetik <strong>und</strong> Gestaltung<br />
3.4.1 Kamera <strong>und</strong> Montage<br />
Durch die Gestaltung von Film- <strong>und</strong> Fernsehtexten wird die Aufmerksamkeit der Zuschauer<br />
gelenkt <strong>und</strong> Bedeutungsangebote werden nahe gelegt (vgl. Mikos 2003, S. 181). Aus<br />
diesem Gr<strong>und</strong> spielt die Gestaltung von Ich <strong>bin</strong> <strong>ein</strong> <strong>Star</strong> <strong>–</strong> <strong>Holt</strong> <strong>mich</strong> <strong>hier</strong> <strong>raus</strong>! <strong>ein</strong>e wichtige<br />
Rolle in der Inszenierung der Narrationen <strong>und</strong> der Figuren. Durch sie wird be<strong>ein</strong>flusst,<br />
ob der gezeigte Inhalt als komisch oder als spannend empf<strong>und</strong>en wird oder mit <strong>ein</strong>er Emotion<br />
belegt ist, oder es werden Informationen betont, die im weiteren Verlauf der Sendung<br />
bedeutsam werden. Vor allem geschieht das durch Kamera<strong>ein</strong>stellungen <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> Verknüpfung.<br />
In der Folge vom 12.01.2004 sind Carlo Thränhardt <strong>und</strong> Susan Stahnke auf Schatzsuche.<br />
In dem Einspieler gibt es <strong>ein</strong>e Einstellungsfolge, in der Carlo im ersten Bild zu sehen ist,<br />
wie er mit dem ausgestreckten Arm auf etwas zeigt, darauf folgt <strong>ein</strong>e Einstellung, die <strong>ein</strong>e<br />
Schlange in <strong>ein</strong>em Baum b<strong>ein</strong>haltet. In der Verknüpfung wirkt es so, als ob Carlo auf dem<br />
Weg <strong>ein</strong>e Schlange entdeckt hätte, wodurch Spannung erzeugt <strong>und</strong> der <strong>Show</strong>hintergr<strong>und</strong><br />
des „gefährlichen<strong>“</strong> Dschungels betont wird. Ein tatsächlicher räumlicher <strong>und</strong> zeitlicher<br />
Zusammenhang zwischen der Schlangenaufnahme <strong>und</strong> Carlos ausgestrecktem Arm besteht<br />
jedoch nicht notwendig, er wird nur durch die Montage hergestellt.<br />
In der Folge vom 10.01.2004 blickt Dustin Semmelrogge in <strong>ein</strong>er Halbtotalen traurig auf<br />
etwas in s<strong>ein</strong>er Hand, danach wird auf die Großaufnahme <strong>ein</strong>es romantischen Fotos ge-<br />
schnitten, auf dem er <strong>und</strong> s<strong>ein</strong>e Fre<strong>und</strong>in zu sehen sind. Dadurch wird s<strong>ein</strong> emotionaler<br />
Zustand in Szene gesetzt, der im folgenden Verlauf des Geschehens dahingehend bedeut-<br />
sam wird, dass Dustin es nicht mehr im Lager aushält <strong>und</strong> er es als <strong>ein</strong>ziger Kandidat auf<br />
eigenen Wunsch vorzeitig verlässt. Der Streit zwischen Costa <strong>und</strong> Daniel am 19.01.2004<br />
wird wie <strong>ein</strong>e Gesprächssituation in <strong>ein</strong>em fiktionalen Format mit <strong>ein</strong>em klassischen<br />
Schuss-Gegenschuss-Verfahren inszeniert, wobei Großaufnahmen von den erregten Gesichtern<br />
die emotionale Spannung verstärken. Mit den ästhetischen Mitteln von Einstellungen<br />
<strong>und</strong> Montage wird <strong>hier</strong> <strong>ein</strong> authentischer Vorgang dramaturgisch aufbereitet <strong>und</strong> auf<br />
diese Weise die Rezeption des Zuschauers gesteuert. <strong>Die</strong> Gestaltung der Tonebene <strong>und</strong> der<br />
Einsatz von Effekten bestimmen die Bedeutungsangebote an den Zuschauer auf die gleiche<br />
Weise.<br />
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