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Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF

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Als die Bewohner in der Folge vom 14.01.2004 im Sprechzimmer Eigenwerbung machen,<br />

um weiter im Camp zu bleiben, trägt wiederum die Schnittinszenierung dazu bei, Susan<br />

Stahnke unvorteilhaft zu präsentieren, indem <strong>ein</strong> missglückter Versuch <strong>ihre</strong>r Ansprache<br />

gezeigt wird (Susan Stahnke: „Es kommt gerade <strong>ein</strong>e Riesenameise vor <strong>–</strong> Ja, guten Tag,<br />

ich freue <strong>mich</strong>,...<strong>“</strong>, blickt verstört <strong>und</strong> irritiert nach unten, Schnitt). <strong>Die</strong>s kommt im gesamten<br />

Verlauf der Sendung bei k<strong>ein</strong>em anderem Kandidaten vor. Ein Höhepunkt in der Inszenierung<br />

Susan Stahnkes als unbedarft wird in der gleichen Folge erreicht, da sie <strong>hier</strong> mit<br />

<strong>ein</strong>er Voice-Over-Stimme als kindlich-naiv vorgeführt wird. Während bei den anderen<br />

Kandidaten Kommentierungen oder Überleitungen betonen, wie die Kandidaten sich fühlen,<br />

wird <strong>hier</strong> bewusst fiktionalisierend in das Geschehen <strong>ein</strong>gegriffen. Nachdem die Voice-Over-Stimme<br />

Susan Stahnke als trotziges Kind charakterisiert („Liebes Tagebuch, gestern<br />

waren die anderen irgendwie total gem<strong>ein</strong> zu mir. Auch der blöde Werner hat <strong>mich</strong><br />

total gezankt <strong>und</strong> ganz doofe Sachen gesagt <strong>–</strong> nur weil ich ihn m<strong>ein</strong> geheimes Tagebuch<br />

nicht lesen lasse.<strong>“</strong>). Dirk Bach greift auf <strong>ihre</strong>n showexternen <strong>Star</strong>text zurück <strong>und</strong> unterstellt<br />

ihr indirekt Geltungsdrang <strong>und</strong> Sensationsgier („<strong>und</strong> das leider so geheim war, dass die<br />

halbe Nation es in der Zeitung nachlesen konnte.<strong>“</strong>) (vgl. Kapitel 3.5).<br />

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Kandidaten nicht als Identifikationsfiguren aufgebaut<br />

werden, da die komisch inszenierten Kommentare der Moderatoren sowie der Einsatz äs-<br />

thetisch-gestalterischer Mittel (vgl. Kapitel 3.4) zur Verfremdung <strong>und</strong> Distanzierung des<br />

Geschehens beitragen. Empathie wird gegebenenfalls im Rahmen der Dschungelprüfungen<br />

erzeugt, da <strong>hier</strong> der komische Modus zurückgestellt <strong>und</strong> durch spannungsfördernde Mittel<br />

ersetzt wird. Ob gelegentliche subjektive Einstellungen, welche die Dschungelprüfungen<br />

im Vorfeld bildlich in Szene setzen (z.B. zur Kamera pickende Sträuße/„Kakerlakenregen<strong>“</strong>)<br />

zum Mitfühlen der Kandidaten beitragen, hängt von den individuellen<br />

Empfindungen der Zuschauer ab.<br />

3.2.3 Vergleich mit I’m a celebrity <strong>–</strong> Get me out of here!<br />

Der Vergleich mit der englischen Fassung I’m a celebrity <strong>–</strong> Get me out of here! bezieht<br />

sich auf drei Folgen (29.01.2004, 05.02.2004 <strong>und</strong> 06.02.2004) aus der dritten Staffel, die<br />

im Anschluss an die deutsche <strong>Show</strong> in demselben Areal in Australien produziert wurde<br />

<strong>und</strong> die vom 26. Januar bis zum 08. Februar 2004 auf dem Sender ITV ausgestrahlt wurde.<br />

I’m a celebrity <strong>–</strong> Get me out of here! wird von Anthony McPartlin <strong>und</strong> Declan Donnely<br />

moderiert. Es handelt sich bei ihnen um <strong>ein</strong> Komikerduo, das in England sehr bekannt ist,<br />

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