Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF
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gesichtspunkte im Rahmen der <strong>Show</strong>situation von Sonja Zietlow hervorgehoben: „Es wird<br />
getuschelt, es wird geflirtet, man zeigt sich, man kommt sich näher.<strong>“</strong><br />
Auf der zweiten Ebene wird showinterner mit showexternem Klatsch verknüpft. <strong>Die</strong>se<br />
Ver<strong>bin</strong>dung kann auch als fester <strong>Show</strong>rahmen betrachtet werden, da dieser vorsieht, dass<br />
„<strong>Star</strong>s<strong>“</strong> als Protagonisten auftreten, die durch <strong>ihre</strong> Prominenz <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> <strong>–</strong> mehr oder weniger<br />
zahlreichen <strong>–</strong> Auftritte in der Öffentlichkeit bereits über <strong>ein</strong>en showexternen „<strong>Star</strong>text<strong>“</strong><br />
verfügen. In der bereits erwähnten Studie zu Boulevardmagazinen wurde festgestellt,<br />
„dass Boulevardmagazine im Wesentlichen davon abhängig sind, dass draußen in der Welt<br />
nicht nur Kriminalfälle, Katastrophen <strong>und</strong> Kurioses passieren, sondern auch die prominenten<br />
Menschen dieser Welt weiterhin aktiv bleiben, sowohl beruflich als auch privat<strong>“</strong> (Mikos<br />
1998, S. 67). In diesem Sinne kann auch die Inszenierung der prominenten Kandidaten<br />
in der Dschungelshow betrachtet werden, die sowohl als „Privatpersonen<strong>“</strong> angesichts <strong>ihre</strong>s<br />
Zusammenlebens „ohne Schminke<strong>“</strong> auftreten, als auch als „<strong>Star</strong>s<strong>“</strong>, deren berufliches Leben<br />
sich zumeist in der Öffentlichkeit abspielt. So werden beispielsweise Werner Böhms „Be-<br />
kenntnisse vor laufender Kamera<strong>“</strong> (Folge: 17.01.2004), in denen er am nächtlichen Lagerfeuer<br />
von s<strong>ein</strong>en ersten sexuellen Annäherungsversuchen bei s<strong>ein</strong>er Frau berichtet, von<br />
Dirk Bach mit den Worten kommentiert: „Neun Tage im eigenen Saft schmoren, da gehen<br />
irgendwann die Plauderthemen aus. Da bleibt nur noch der Seelenstriptease, <strong>und</strong> das vom<br />
Meister des Nackttanzes: Werner Böhm.<strong>“</strong> Angesichts des anstrengenden Campalltags wird<br />
showintern auf Werner Böhms Rolle als uneitler Kandidat, der s<strong>ein</strong>en korpulenten Körper<br />
hemmungslos zur Schau stellt, <strong>ein</strong> Bezug hergestellt. Gleichzeitig wird <strong>hier</strong> auch auf<br />
showexterne Kontexte verwiesen, indem Dirk Bach betont: „Dreimal war Werner verheira-<br />
tet, was würde der noch alles erzählen, wenn er noch <strong>ein</strong> paar kuschelige Abende am Lagerfeuer<br />
zubringt ?<strong>“</strong>. Hiermit werden innerhalb der Dschungelsituation externe Aspekte<br />
thematisiert, die wiederum die Funktion haben, die Erzählung des internen Geschehens zu<br />
erweitern bzw. zu weiteren Klatschgeschichten auszubauen. Besonders häufig wird die<br />
Kandidatin Susan Stahnke im Zusammenhang <strong>ihre</strong>r externen Kontexte hervorgehoben,<br />
beispielsweise durch die häufige Erwähnung <strong>ihre</strong>r nicht <strong>ein</strong>deutig geklärten Aufgabe, im<br />
Camp <strong>ein</strong> Tagebuch zu verfassen (vgl. 3.2.2).<br />
In selteneren Fällen wird showexterner Klatsch ohne den narrativen Zusammenhang der<br />
<strong>Show</strong> inszeniert. So wird Werner Böhms ehemalige Alkoholabhängigkeit nach <strong>ein</strong>er Live-<br />
Schaltung (Folge: 17.01.2004) von Dirk Bach mit den Worten kommentiert: „Werner hörte<br />
nur was von Alkohol <strong>und</strong> guckte ganz traurig.<strong>“</strong> worauf Sonja Zietlow hinzufügt: „Aber er<br />
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