Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF
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inger Bildung handelt. Denn <strong>ein</strong>en durchschnittlichen Marktanteil von knapp über bzw.<br />
knapp unter 50 Prozent erreichen nur die 3- bis 13-jährigen Kinder, die 14- bis 29-jährigen<br />
Frauen <strong>und</strong> die Zuschauer mit <strong>ein</strong>em Volksschulabschluss ohne Lehre.<br />
Zur Nutzung der Sendung Ich <strong>bin</strong> <strong>ein</strong> <strong>Star</strong> <strong>–</strong> holt <strong>mich</strong> <strong>hier</strong> <strong>raus</strong>! werden widersprüchliche<br />
Angaben gemacht. Zu Anfang der Diskussionen äußern viele, dass sie die Sendung nur<br />
<strong>ein</strong>- oder zweimal gesehen oder „r<strong>ein</strong>gezappt<strong>“</strong> hätten. Im Laufe der Diskussion wird jedoch<br />
klar, dass sie wesentlich mehr gesehen haben müssen, da sie Details aus vielen Folgen<br />
kennen. Hier lassen sich Einflüsse der Interviewsituation <strong>und</strong> sozial erwünschte Antworten<br />
vermuten. Nur wenige Befragte haben die Sendung konstant verfolgt <strong>und</strong> sind auch<br />
selbstbewusst genug, dies zu äußern. Lediglich drei der Befragten aus unterschiedlichen<br />
Gruppen haben die Sendung noch nie gesehen.<br />
Häufig wird als Gr<strong>und</strong> für die Rezeption die umfangreiche Medienberichterstattung über<br />
das so genannte „Dschungel-TV<strong>“</strong> genannt. Gerade die älteren Befragten nehmen diese<br />
bewusst war <strong>und</strong> erkennen, wie auf diese Weise <strong>ein</strong> Medienereignis geschaffen wird. Be-<br />
sonders die Studentengruppe reflektiert dieses Phänomen.<br />
Beispiel Ich <strong>bin</strong> <strong>ein</strong> <strong>Star</strong> <strong>–</strong> <strong>Holt</strong> <strong>mich</strong> <strong>hier</strong> <strong>raus</strong>! als Medienereignis:<br />
Gruppendiskussion Studenten<br />
RE: Ja, gut, man muss doch bloß in der U-Bahn sitzen. Da prangen <strong>ein</strong>en die<br />
großen Buchstaben von den Zeitungen der Nachbarn unheimlich an, <strong>und</strong><br />
Daniel Küblböck ...<br />
SU: Du fährst irgendwo vorbei <strong>und</strong> dann siehst du <strong>ein</strong> Plakat <strong>und</strong> da steht dann<br />
drauf <strong>hier</strong> <strong>und</strong> so, automatisch.<br />
PE: Und dann ist natürlich klar, dass man so <strong>ein</strong>e Spirale in Gang setzt. Dann<br />
muss man. <strong>Die</strong> Leute verlangen dann danach <strong>und</strong> so weiter <strong>und</strong> so fort. Aber<br />
ich glaube nicht, dass man davon ausgehen kann, dass die Leute <strong>ihre</strong> selbstbestimmten<br />
Sehgewohnheiten haben. Und wenn das Fernsehen ihnen halt<br />
bietet, was sie haben wollen, ist es halt gut. N<strong>ein</strong>, Fernsehen fängt immer<br />
mehr an, sich s<strong>ein</strong> Publikum selbst zu züchten.<br />
LB: Ja, sehe ich genauso.<br />
PE: Und das funktioniert so: Ich produziere Heulkrampf von Küblböck <strong>und</strong> am<br />
nächsten Tage gehe ich am Zeitungsstand vorbei <strong>und</strong> da steht die Bild-<br />
Schlagzeile: „Küblböck Heulkrampf. Wird er es überstehen?<strong>“</strong><br />
MN: Aber das Fernsehen züchtet sich doch nicht die Sehgewohnheiten, sondern<br />
die züchtet sich doch das, damit sie <strong>ein</strong>en kommerziellen Erfolg damit haben.<br />
Nur, so gesehen ist ja jetzt nicht das Fernsehen daran Schuld, sondern<br />
das System.<br />
Für die jüngeren Befragten, <strong>und</strong> unter ihnen vor allem für die weiblichen Teilnehmer, ist<br />
die Sendung dagegen vor allem im Fre<strong>und</strong>eskreis <strong>ein</strong> zentrales Thema. <strong>Die</strong> Teilnehmerin<br />
N (Schülerladen Wedding), die Ich <strong>bin</strong> <strong>ein</strong> <strong>Star</strong> <strong>–</strong> <strong>Holt</strong> <strong>mich</strong> <strong>hier</strong> <strong>raus</strong>! nicht sehen durfte,<br />
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