Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF
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Dirk Bach (ironisch als Kommentar zur Rückblende): „Das klingt doch nach<br />
wahrer Fre<strong>und</strong>schaft, <strong>und</strong> so was unterstützen wir gern. Und was könnte mehr<br />
ver<strong>bin</strong>den als <strong>ein</strong> richtiges Abenteuer: Mariella <strong>und</strong> Caroline auf Schatzsuche.<strong>“</strong><br />
Abgesehen von diesen eher transparenten Inszenierungsstrategien lassen sich jedoch auch<br />
Interventionen nachweisen, die eher subtileren Charakter aufweisen. Während die Verkündung<br />
der Voting-Nummern zumeist von deutlichen Kommentaren zu den entsprechenden<br />
Kandidaten begleitet werden, stellen die am unteren Bildrand <strong>ein</strong>gespielten Voting-Aufrufe<br />
<strong>ein</strong>e eher unbewusst wahrzunehmende Akzentuierung dar. Hier lassen sich ungleichmäßige<br />
Verteilungen zugunsten bestimmter Kandidaten feststellen. Das wohl <strong>ein</strong>dringlichste Beispiel<br />
lässt sich in der Folge vom 12.01.2004 nachweisen: Wenn Caroline <strong>und</strong> Carlo in <strong>ihre</strong>r<br />
Funktionsrolle als „Lästerer<strong>“</strong> inszeniert werden (<strong>und</strong> dieses Thema zudem auch schon am<br />
Vortag als narratives Element <strong>ein</strong>geführt wurde), ersch<strong>ein</strong>en am unteren Bild in vierfacher<br />
Folge die Auflistung <strong>ihre</strong>r jeweiligen Voting-Nummern. <strong>Die</strong>se quantitative Verschiebung<br />
fällt nicht unmittelbar auf, weil unterdessen immer die von Carlo <strong>und</strong> Caroline thematisierten<br />
„Lästerobjekte<strong>“</strong> durch die Montage szenisch ins Bild gesetzt werden. Da es zu diesem<br />
Zeitpunkt der <strong>Show</strong> darum geht, Kandidaten für die Dschungelprüfung zu wählen, kann<br />
davon ausgegangen werden, dass <strong>ein</strong>e Wahl der „Lästerer<strong>“</strong> seitens der Produktion forciert<br />
wird.<br />
Ein weiteres dramaturgisches Interventionsmoment stellt die Kreation <strong>ein</strong>es Dschungelsongs<br />
dar, der anlässlich Antonias Geburtstag (Folge vom 14.01.2004) während der abendlichen<br />
Feier vorgetragen werden soll. <strong>Die</strong>se Gruppenaufgabe sieht vor, dass jeweils <strong>ein</strong><br />
Kandidat über <strong>ein</strong>en anderen <strong>ein</strong>e Strophe textet, wobei die Strophenverteilung als indirek-<br />
te Regieanweisung vorgegeben ist <strong>und</strong> sich an den zuvor inszenierten Konflikten zwischen<br />
<strong>ein</strong>igen Campbewohnern orientiert. In diesem Sinne ersch<strong>ein</strong>t es auch nicht zufällig, dass<br />
Carlo <strong>ein</strong>e Strophe über Lisa komponieren muss, über die er in der Folge vom 11.01.2004<br />
verlauten ließ, dass er es als „sehr angenehm empfindet<strong>“</strong>, wenn sie sich nicht im Camp<br />
aufhält. Ebenso die Tatsache, dass Caroline <strong>ein</strong>e Strophe über Susan Stahnke beitragen<br />
soll, die von ihr zuvor mehrfach deutlich als dumm <strong>und</strong> „nicht dschungeltauglich<strong>“</strong> (Folge<br />
vom 14.01.2004) beizeichnet wurde. Daniel wiederum hat die Aufgabe, <strong>ein</strong>e Strophe zu<br />
Caroline zu texten, deren Verhältnis ebenfalls als nicht unproblematisch inszeniert wurde<br />
(Daniel: „Caroline, du kannst <strong>mich</strong> mal am Arsch lecken.<strong>“</strong>, Folge vom 11.01.2004) <strong>und</strong><br />
nach der Strophenvergabe durch <strong>ein</strong>e Einblendung von Daniel im Sprechzimmer nochmals<br />
aktuell thematisiert wird ( „Es gibt <strong>hier</strong> <strong>ein</strong>e Person, die ich nicht mag, <strong>und</strong> das ist Caroli-<br />
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