Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF
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1. Einleitung<br />
Das Fernsehen braucht Ereignisse, weil die vielen Programme sonst im Einerlei des Bilder<strong>raus</strong>ches<br />
untergehen. Immer wieder gelingt es den Sendern mit verschiedenen Formaten<br />
öffentliche Aufmerksamkeit zu erlangen. In der Regel hängt die öffentliche Beachtung mit<br />
dem Erfolg beim Publikum zusammen. Je erfolgreicher <strong>ein</strong>e Sendung ist, umso größer ist<br />
die Wahrsch<strong>ein</strong>lichkeit, dass sie auch Gegenstand öffentlicher Verhandlung wird. Das war<br />
schon bei Big Brother so, das war bei Popstars so, das war bei Deutschland sucht den Superstar<br />
so, <strong>und</strong> das war auch zu Beginn des Jahres 2004 bei Ich <strong>bin</strong> <strong>ein</strong> <strong>Star</strong> <strong>–</strong> <strong>Holt</strong> <strong>mich</strong><br />
<strong>hier</strong> <strong>raus</strong>! so. Zwischen dem 9. Januar, <strong>ein</strong>em Freitag, <strong>und</strong> dem 20. Januar, <strong>ein</strong>em <strong>Die</strong>nstag,<br />
sahen durchschnittlich 6,98 Millionen Zuschauer die zwölf Ausgaben der <strong>Show</strong>. Beim<br />
Finale waren gar 8,33 Millionen Zuschauer dabei <strong>und</strong> erlebten mit, wie Costa Cordalis mit<br />
<strong>ihre</strong>r Hilfe zum Dschungel-König gekrönt wurde. Das Format war vor allem bei Frauen<br />
<strong>und</strong> generell bei Zuschauern unter 50 Jahren sehr beliebt. Während des Finales saßen auch<br />
170.000 Kinder (von 3 bis 13 Jahren) bis kurz vor Mitternacht vor dem Fernseher, um das<br />
Ende mitzuerleben. An den Wochenenden schauten teilweise bis zu 650.000 Kinder zu.<br />
Der durchschnittliche Marktanteil des Formats lag bei den Kindern (53,5 %) <strong>und</strong> bei den<br />
14- bis 29-jährigen Frauen (51,6 %) am höchsten.<br />
Der große Erfolg beim Publikum ging <strong>ein</strong>her mit <strong>ein</strong>er breiten Resonanz in anderen Fernsehsendungen<br />
<strong>und</strong> in den Zeitungen <strong>und</strong> Zeitschriften. K<strong>ein</strong> Tag verging, ohne dass <strong>ein</strong><br />
Boulevard-Magazin im Fernsehen, die BILD-Zeitung oder <strong>ein</strong> anderes Blatt über die Kandidaten<br />
<strong>und</strong> das Leben im so genannten „Dschungel-Camp<strong>“</strong> berichteten. Schnell machten<br />
Begriffe wie „Ekel-TV<strong>“</strong> <strong>und</strong> „Trash TV<strong>“</strong> die R<strong>und</strong>e, <strong>ein</strong>ige Kritiker sahen nicht nur die<br />
Grenzen des guten Geschmacks verletzt, sondern befanden auch, dass die Menschenwürde<br />
der Kandidaten missachtet werde. <strong>Die</strong> Frage „Unterhaltung oder Skandal?<strong>“</strong> (Bunte) wurde<br />
laut. Das überrascht umso mehr als das englische Original der <strong>Show</strong> I’m a Celebrity <strong>–</strong> Get<br />
Me out of Here!, von dem zu dem Zeitpunkt bereits seit August 2002 zwei Staffeln auf<br />
dem Sender ITV1 mit Marktanteilen von bis zu 50 Prozent gesendet worden waren, in<br />
Großbritannien mit mehreren Fernsehpreisen ausgezeichnet worden war. Sie bekam <strong>ein</strong>en<br />
BAFTA (British Academy of Film and Television Award), <strong>ein</strong>en RTS Award für Crafts<br />
and Design, <strong>ein</strong>en TV Quick Award <strong>und</strong> den National Television Award für die beste Reality<br />
<strong>Show</strong>. In den Begründungen für die Preise wurde unter anderem hervorgehoben, dass<br />
die <strong>Show</strong> den höchsten Standards des Fernsehhandwerks genüge <strong>und</strong> daher das Ansehen<br />
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