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Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF

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5.1 Medienkompetenz, Medienwissen, Bildung<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse der vorliegenden Studie haben gezeigt, dass alle Befragten, von den zehnjährigen<br />

Kindern bis zu den 25-jährigen Studenten über vielfältige Medienerfahrungen<br />

verfügen. Das bezieht sich nicht nur auf <strong>ihre</strong>n teilweise sehr hohen Fernsehkonsum, sondern<br />

auch auf ihr breites Medienwissen. Allerdings unterscheiden sich die befragten Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen hinsichtlich der Reflektionsfähigkeit. Generell lässt sich feststellen,<br />

dass je höher die Bildung, desto besser der sprachliche Ausdruck ist, <strong>und</strong> damit auch die<br />

Fähigkeit, Fernsehsendungen sowie die eigenen Umgangsweisen damit kritisch zu reflektieren.<br />

Allerdings zeigte sich auch <strong>ein</strong> interessanter Effekt, der bisher in den Studien zur Entwicklung<br />

von Medienkompetenz kaum berücksichtigt wurde: <strong>Die</strong> empirische Differenzierung<br />

von Medienwissen. Zwar geht Baacke in s<strong>ein</strong>em Konzept von Medienkompetenz auf den<br />

Aspekt der Medienk<strong>und</strong>e, „die das Wissen über heutige Medien <strong>und</strong> Mediensystem umfasst<strong>“</strong><br />

(Baacke 1997, S. 99), <strong>ein</strong>. Doch unterscheidet er nur zwischen <strong>ein</strong>er informativen<br />

Dimension, bei der klassische Wissensbestände <strong>ein</strong>e Rolle spielen, <strong>und</strong> <strong>ein</strong>er instrumentell-<br />

qualifikatorischen Dimension, die vor allem die Fähigkeit m<strong>ein</strong>t, Geräte bedienen zu können.<br />

In neueren Studien zur Medienkompetenz wird zwischen Medienwissen <strong>und</strong> Mediali-<br />

tätsbewussts<strong>ein</strong> unterschieden (vgl. Groeben 2002, S. 166 ff.). Während Letzteres z.B. die<br />

Fähigkeit zur Unterscheidung von Realität <strong>und</strong> Fiktion sowie zur Unterscheidung von Me-<br />

dialität <strong>und</strong> Realität b<strong>ein</strong>haltet, bleibt die Kategorie des Medienwissens relativ unbestimmt:<br />

„Denn im Prinzip lässt sich alles darunter anführen, was auch die Wissenschaft über die<br />

Medien, <strong>ihre</strong> Strukturen, Bedingungen <strong>und</strong> Wirkungen in der Gesellschaft he<strong>raus</strong>zufinden<br />

in der Lage ist<strong>“</strong> (ebd., S. 167). Zum Medienwissen sollte jedoch das Wissen um die recht-<br />

lichen, politischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Rahmenbedingungen <strong>ein</strong>zelner Medien, das Genrewissen,<br />

das Wissen über spezifische Arbeitsweisen von Medien, die Bewertung der Intention<br />

von Medieninhalten sowie das Wissen um Medienwirkungen gehören (vgl. ebd.).<br />

<strong>Die</strong> vorliegende Studie hat jedoch gezeigt, dass zwischen abstraktem Medienwissen <strong>und</strong><br />

praktischem Medienwissen, das aus eigener Erfahrung gewonnen wurde, unterschieden<br />

werden muss. So zeigt sich, dass die besser gebildeten Jugendlichen zwar <strong>ein</strong> größeres<br />

abstraktes Medienwissen haben, welches aber teilweise gewissermaßen im luftleeren Raum<br />

schwebt, weil ihnen praktische Seherfahrungen fehlen. Auf der anderen Seite haben die<br />

weniger gebildeten Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen <strong>ein</strong> geringeres abstraktes Medienwissen, können<br />

dafür aber mit viel praktischem Wissen aufwarten, das aus <strong>ihre</strong>m umfangreichen Me-<br />

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