04.04.2013 Aufrufe

Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF

Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF

Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Sendung, der Umgang mit den Akteuren (Kandidaten <strong>und</strong> Moderatoren), die moralische<br />

Bewertung der Sendung, das Wertesystem der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen sowie die Grenzen<br />

des Fernsehens aus der Sicht der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen. Das erschien sinnvoll, da es<br />

k<strong>ein</strong>en allgem<strong>ein</strong>en „Königsweg<strong>“</strong> der Auswertung von Diskussionen <strong>und</strong> Interviews gibt.<br />

Stattdessen soll nach Lamneck (1989) angestrebt werden, die Auswertungsmethode dem<br />

spezifischen Erkenntnisinteresse <strong>und</strong> den theoretischen Vorannahmen anzupassen.<br />

Mit Hilfe dieser qualitativen Verfahren der Sozialforschung war nicht angestrebt, Repräsentativität<br />

zu erzielen. Davon ausgehend, Mediennutzung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

als <strong>ein</strong> soziales Handeln, mit dem Bedeutung konstruiert wird, zu verstehen (vgl. dazu auch<br />

Mikos 2004), wurde der Forderung Renckstorfs (1989, S. 332 f.) entsprochen, <strong>ein</strong>e Abkehr<br />

„vom Muster der bevölkerungsrepräsentativen Surveys<strong>“</strong> hin „zugunsten kl<strong>ein</strong>er, absichtsvoll<br />

konstruierter Stichproben<strong>“</strong> <strong>und</strong> „‚verstehender’ Methodik im Allgem<strong>ein</strong>en<strong>“</strong> zu vollziehen.<br />

Generell wurde in der vorliegenden Studie versucht, mehrere methodische Schritte<br />

im Sinne der Triangulation (vgl. Flick 1991; Flick 2000; Loos/Schäffer 2001, S. 72 ff.)<br />

mit<strong>ein</strong>ander zu ver<strong>bin</strong>den. Während die Textanalyse der Sendung Ich <strong>bin</strong> <strong>ein</strong> <strong>Star</strong> <strong>–</strong> <strong>Holt</strong><br />

<strong>mich</strong> <strong>hier</strong> <strong>raus</strong>! die textuellen Strukturen he<strong>raus</strong>arbeitet, die funktional die Aktivitäten der<br />

Zuschauer in der Rezeption vorstrukturieren <strong>und</strong> anregen, werden in den Gruppendiskussionen<br />

die Handlungsmuster der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen, die bei der Rezeption der Sen-<br />

dung <strong>ein</strong>e Rolle spielen, he<strong>raus</strong>gearbeitet. In den Interviews findet <strong>ein</strong>e Vertiefung des<br />

Gesagten aus den Gruppendiskussionen statt. Der Vorteil der Diskussionen liegt darin,<br />

dass sie, auch durch die Gruppendynamik der Teilnehmer, spontane Äußerungen fördern<br />

(vgl. Lamneck 1989, S. 161). Da sich die Teilnehmer der Gruppendiskussionen aus realen<br />

Gruppen zusammensetzten, bestand für die vorliegende Untersuchung <strong>ein</strong> wesentlicher<br />

Vorteil darin, dass sich die Mitglieder „durch gem<strong>ein</strong>same Normen bzw. <strong>ein</strong>en gem<strong>ein</strong>samen<br />

Handlungsrahmen charakterisieren lassen<strong>“</strong> <strong>und</strong> so <strong>ein</strong>e größere Bereitschaft zeigen,<br />

„individuelle M<strong>ein</strong>ungen <strong>und</strong> Einstellungen<strong>“</strong> zu äußern (vgl. Paus-Haase u.a. 1999, S. 43).<br />

Der Nachteil, dass sich M<strong>ein</strong>ungsführer bilden <strong>und</strong> manche Teilnehmer nicht zu Wort<br />

kommen, wurde mit den Einzelinterviews aufgefangen. Hier war <strong>ein</strong> genaueres, themenspezifischeres<br />

Nachfragen möglich als in den Gruppendiskussionen, in denen insbesondere<br />

bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen der Gruppendruck <strong>ein</strong>e nicht unwesentliche Rolle spielt<br />

(vgl. zu den <strong>hier</strong> genannten Verfahren auch Bohnsack 2000; Froschauer/Lueger 2003;<br />

Hopf 2000; Lamneck 1989, S. 35 ff. <strong>und</strong> S. 121 ff.; Loos/Schäffer 2001). Insgesamt entstand<br />

bei den Diskussionen <strong>und</strong> Interviews der Eindruck, dass die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!