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Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF

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deskriptive Wiedergabe der Problematik betrachtet. Der normative Gehalt muss<br />

auf dieser Stufe noch nicht erfasst werden. Vo<strong>raus</strong>setzung dafür, <strong>ein</strong> moralisches<br />

Urteil bilden zu können, ist das Erkennen des Werts <strong>ein</strong>er Handlung.<br />

Dann erst kann diese in <strong>ihre</strong>r Auswirkung ermessen werden.<br />

(2) Das wird erst im zweiten Schritt bedeutsam. Können die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

die jeweilige normative Dimension benennen? Aufschlussreich sind <strong>hier</strong><br />

die Überlegungen dazu, was im Sinne moralischer Richtigkeit problematisch<br />

oder unproblematisch ist. Als Maßstäbe zur Beurteilung werden dann die von<br />

der KJM genannten drei Gründe herangezogen, nach denen Ich <strong>bin</strong> <strong>ein</strong> <strong>Star</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Holt</strong> <strong>mich</strong> <strong>hier</strong> <strong>raus</strong>! nicht gegen die Menschenwürde verstößt: Inwiefern werden<br />

diese gestützt, ungestützt genannt <strong>und</strong> begründet? <strong>Die</strong> Qualität der moralischen<br />

Urteilsfähigkeit ist davon abhängig, ob der normative Gehalt der Handlung<br />

erkannt wird oder unentdeckt bleibt. Je mehr ethische Werte benannt<br />

werden können, desto differenzierter ist die moralische Urteilsfähigkeit.<br />

(3) Als nächstes Kriterium wird untersucht, ob sich die Befragten in <strong>ihre</strong>r Argumentationsweise<br />

eher auf utilitaristische oder personalistische Gründe beziehen:<br />

a) Utilitaristischer Argumentationstyp<br />

<strong>Die</strong> Gr<strong>und</strong>formel zur moralischen Beurteilung ist die teleologische Argu-<br />

mentationsweise. <strong>Die</strong>jenigen Handlungen werden als moralisch gut betrachtet,<br />

deren Folgen für das Wohlergehen aller Betroffenen optimal sind. Das<br />

heißt, die moralische Richtigkeit der Handlungen ist von den Folgen bestimmt.<br />

Als Maßstab gilt der Nutzen für die betroffenen Lebewesen, der in<br />

der Befriedigung von Bedürfnissen, Interessen <strong>und</strong> Wünschen liegt. Eine<br />

<strong>ein</strong>heitliche Moraltheorie wird dementsprechend nicht zur Beurteilung herangezogen.<br />

b) Personalistischer Argumentationstyp<br />

Für diesen Typus gelten solche Handlungen als gut, die dem Menschen als<br />

Person gerecht werden. In der Würde des Menschen wird <strong>ein</strong> moralischer<br />

Wert gesehen, der allgem<strong>ein</strong>gültig ist. Das Ziel jeder Handlung ist es demnach,<br />

die Würde, im Sinne von Individualität, Freiheit <strong>und</strong> Unverletzlichkeit,<br />

zu wahren.<br />

(4) Das persönliche Urteil stellt die vierte Kategorie dar. Bei diesem Merkmal ist<br />

vor allem die Beständigkeit des durch die Befragten gefällten Urteils interessant.<br />

Des Weiteren wird untersucht, ob die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen gegenteili-<br />

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