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Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF

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deln bedeutet, den Erwartungen der anderen, die diese an <strong>mich</strong> herantragen, zu entsprechen.<br />

Es ist wichtig ehrenwerte Absichten zu haben, Loyalität, z.B. gegenüber Fre<strong>und</strong>en,<br />

zu zeigen <strong>und</strong> anderen Menschen Wertschätzung entgegenzubringen. <strong>Die</strong> Moral ist von<br />

wechselseitigen Erwartungen, Beziehungen <strong>und</strong> interpersoneller Konformität gekennzeichnet.<br />

Auf der vierten Stufe ist die Moral aus <strong>ein</strong>er Differenz zwischen dem gesellschaftlichen<br />

Standpunkt <strong>und</strong> den auf <strong>ein</strong>zelne Individuen gerichteten Motiven perspektiviert. Es geht<br />

darum, die Pflicht zu erfüllen, die man übernommen hat, <strong>und</strong> Gesetze zu befolgen. <strong>Die</strong><br />

Moral ist auf das soziale System bezogen <strong>und</strong> das Gewissen spielt <strong>ein</strong>e Rolle. Auf der fünften<br />

Stufe entsteht das moralische Bewussts<strong>ein</strong> aus <strong>ein</strong>er gesellschaftlich vorgeordneten<br />

Perspektive. Es ist sich der Tatsache bewusst, „dass unter den Menschen <strong>ein</strong>e Vielzahl von<br />

Wertungen <strong>und</strong> M<strong>ein</strong>ungen vertreten wird <strong>und</strong> dass die meisten Werte <strong>und</strong> Normen gruppenspezifisch<br />

sind. Regeln sollten im Allgem<strong>ein</strong>en jedoch befolgt werden, im Interesse der<br />

Gerechtigkeit <strong>und</strong> weil sie den sozialen Kontrakt ausmachen. Doch gewisse absolute Werte<br />

<strong>und</strong> Rechte wie Leben <strong>und</strong> Freiheit müssen in jeder Gesellschaft <strong>und</strong> unabhängig von der<br />

M<strong>ein</strong>ung der Mehrheit respektiert werden<strong>“</strong> (ebd., S. 131, H.i.O.). <strong>Die</strong> Moral befindet sich<br />

auf der Stufe des sozialen Vertrages <strong>und</strong> der gesellschaftlichen Nützlichkeit, aber auch der<br />

individuellen Rechte. Erst auf der sechsten Stufe entsteht die Moral aus der Perspektive<br />

<strong>ein</strong>es „moralischen Standpunktes’, „von dem sich gesellschaftliche Ordnungen herleiten<strong>“</strong><br />

(ebd., S. 132). Dabei geht es darum, selbstgewählten ethischen Prinzipien zu folgen. Auf<br />

dieser Stufe der „universellen ethischen Prinzipien<strong>“</strong> (ebd.) geht es um allgem<strong>ein</strong>e Prinzipien<br />

der Gerechtigkeit: „Alle Menschen haben gleiche Rechte, <strong>und</strong> die Würde des Einzel-<br />

wesens ist zu achten<strong>“</strong> (ebd.). <strong>Die</strong> moralische Entwicklung von Kindern vollzieht sich <strong>ein</strong>erseits<br />

individuell, andererseits aber auch abhängig vom sozialen Umfeld, in dem die<br />

Kinder aufwachsen. Mit 13 Jahren bewegt sich ihr moralisches Bewussts<strong>ein</strong> in der Regel<br />

auf der zweiten Stufe, es kann aber auch schon weiter entwickelt s<strong>ein</strong>. <strong>Die</strong> vierte Stufe ist<br />

in der Regel mit 17 Jahren erreicht, allerdings können auch 17-Jährige bei ungünstigen<br />

Sozialisationsbedingen sich noch auf <strong>ein</strong>er niedrigeren Stufe bewegen. Nach Kohlberg<br />

erreichen die meisten Erwachsenen in <strong>ihre</strong>r Entwicklung lediglich die vierte Stufe, „die<br />

konventionelle Erfüllung von Pflichten <strong>und</strong> Gesetzen<strong>“</strong> (Tillmann 1995, S. 226). Generell<br />

wird es für die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen wie für die Erwachsenen immer schwieriger, auf<br />

die Stufe universaler ethischer Prinzipien vorzustoßen, weil die gesellschaftliche Entwicklung<br />

nicht nur zu <strong>ein</strong>em Pluralismus der Lebensformen, sondern auch zu <strong>ein</strong>em Werteplu-<br />

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