Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF
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4.6.3.2 Ekel <strong>und</strong> Angst<br />
Trotz des mangelnden Alltagsbezugs spricht die Sendung jedoch das Ekelgefühl fast aller<br />
Beteiligten an. <strong>Die</strong>ses betrifft vor allem Insekten im Allgem<strong>ein</strong>en. Doch darin liegt auch<br />
zumindest für manche Befragte <strong>ein</strong> gewisser Reiz.<br />
Beispiel Reiz des Ekligen: Mädchen Jugendzentrum<br />
Interviewer: Welche Sendungen fändet ihr denn so eklig, dass ihr sie euch nicht anschauen<br />
würdet?<br />
B: Nee, ich find das cool irgendwie.<br />
Mehrere: Ich auch.<br />
A: Ich guck’s mir trotzdem an, trotz dass es eklig ist.<br />
Unter dem Aspekt des Ekels wird insbesondere das Essen von Insekten diskutiert. Dass in<br />
anderen Kulturkreisen gegrillte Insekten als Delikatesse gelten, wird auch innerhalb der<br />
Moderation thematisiert. Darauf nimmt jedoch in den Diskussionen niemand Bezug.<br />
Beispiel 1 Insekten essen: Gruppendiskussion Kinder Wedding<br />
T: Das ist so eklig. Ich glaub, die hieß Lisa oder so, sie hatte so zehn Teller, die<br />
war die zweitletzte, sie musste so’nen Wurm essen, musste den Kopf abbeißen<br />
<strong>und</strong> wegspucken, dann musste sie den ganzen Körper essen, dann musste<br />
sie immer wieder den Kopf abbeißen <strong>und</strong> den Wurm essen.<br />
Beispiel 2 Insekten essen: Einzelinterview Mädchen Gymnasium<br />
F: Wo es <strong>mich</strong> angeekelt hat. Vielleicht auch <strong>ein</strong>fach, wo die diese Kakerlaken<br />
oder Raupen oder so haben essen müssen.<br />
Der Ekel vor Insekten korrespondiert mit der Angst davor. Insbesondere die jüngeren Be-<br />
fragten äußern <strong>ein</strong>e eher irrationale Angst vor Insekten in Körperöffnungen. Dabei nehmen<br />
sie teilweise sogar an, dadurch sterben zu können.<br />
Beispiel 1 Insekten in Körperöffnungen: Gruppendiskussion Kindergruppe Schülerladen<br />
Interviewer: Was fandest du daran übertrieben?<br />
E: Dass die in den M<strong>und</strong> r<strong>ein</strong>gehen. Überall auf Daniel waren ja die ganze Zeit<br />
Kakerlaken.<br />
Interviewer: War zu eklig?<br />
E: Ja, schon.<br />
[...]<br />
Interviewer: Und wie ist das bei euch anderen? Vor was habt ihr so richtig Angst oder<br />
wovor ekelt ihr euch?<br />
A: Ist mir eklig, Kakerlaken in Nase <strong>und</strong> M<strong>und</strong><br />
Interviewer: Und was findest du noch eklig, jetzt außer Kakerlaken?<br />
A: Augen stecken, die Kakerlaken<br />
K: Kakerlaken kommen ins Auge <strong>und</strong> Nase, glaub ich.<br />
Interviewer: Und was findet ihr denn bei euch, in eurem Leben so richtig eklig?<br />
A: In die Ohren<br />
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