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Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF

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speziell in den Prüfungen auf Zuspruch, Ermutigung <strong>und</strong> Lob abzielt. Zum Beispiel wird<br />

Costa Cordalis’ Prüfung in der Folge vom 15.01.2004 durch folgende Sätze begleitet: Dirk<br />

Bach: „Sehr gut gemacht!<strong>“</strong>; „Costa, du bist sehr tapfer.<strong>“</strong>; Sonja Zietlow: „Acht Sterne <strong>–</strong><br />

großartig gemacht!<strong>“</strong><br />

In diesem Element der <strong>Show</strong> dominiert <strong>ein</strong>e Spannungsdramaturgie, in der der Distanzierungsmechanismus<br />

von Komik zurückgestellt werden muss, um die Möglichkeit zur Empathie<br />

mit den Kandidaten in diesen schwierigen Situationen zu schaffen. <strong>Die</strong> unterschiedliche<br />

Gestaltung der Moderation ist also funktional für die jeweiligen Rezeptionsangebote<br />

an den Zuschauer.<br />

3.2.2 <strong>Die</strong> Kandidaten<br />

<strong>Die</strong> Kandidaten bei Ich <strong>bin</strong> <strong>ein</strong> <strong>Star</strong> <strong>–</strong> <strong>Holt</strong> <strong>mich</strong> <strong>hier</strong> <strong>raus</strong>! müssen <strong>ein</strong>erseits <strong>ihre</strong> Rolle als<br />

Spielteilnehmer innerhalb des <strong>Show</strong>- <strong>und</strong> Spielrahmens erfüllen. Andererseits haben sie<br />

angesichts der zwölf Tage andauernden <strong>Show</strong>, in denen die Präsentation <strong>ihre</strong>s Lebensalltag<br />

als zentraler Bestandteil des Spiels inszeniert ist, die Möglichkeit, <strong>ihre</strong> Funktionsrolle als<br />

Spielteilnehmer in <strong>ein</strong>e aktive Handlungsrolle zu überführen. Da bei großen Teilen der<br />

Sendung die Erzählzeit allerdings nicht mit der erzählten Zeit korrespondiert (vgl. Kapitel<br />

3.3), bedeutet dies wiederum <strong>ein</strong>e Reduktion der ausgeführten Handlungen auf bestimmte<br />

Schwerpunkte. <strong>Die</strong>se „Inszenierung bestimmter Aspekte<strong>“</strong> <strong>ein</strong>es Kandidaten, „hebt be-<br />

stimmte soziale Rollen in spezifischen Handlungskontexten<strong>“</strong> (vgl. Mikos 2003, S. 159)<br />

hervor. Da es sich bei der Dschungelshow jedoch nicht um <strong>ein</strong> fiktives, sondern um <strong>ein</strong><br />

Reality-Format handelt <strong>und</strong> die Kandidaten zudem als prominente Medienpersönlichkeiten<br />

bereits über <strong>ein</strong>en showexternen „<strong>Star</strong>text<strong>“</strong> (vgl. Mikos 2003, S. 163) verfügen, stellt die<br />

Zuordnung der Akteure als Figuren mit konkreten sozialen Rollen k<strong>ein</strong>e unwiderrufliche<br />

Festlegung dar.<br />

Kennzeichnend für soziale Rollen ist zwar, dass sie „herrschende, positiv sanktionierte<br />

Normen <strong>und</strong> Werte ebenso wie negativ besetzte<strong>“</strong> (Mikos 2001, S. 197) verkörpern können,<br />

dennoch muss betont werden, dass die Kandidaten durch den komplexen Spielrahmen<br />

(Bewältigung des Alltags mit reduzierten Mitteln an <strong>ein</strong>em ungewöhnlichen Ort; permanentes<br />

Zusammenleben mit mehr oder weniger vertrauten Personen; Teilnahme an zusätzlichen,<br />

den Alltag strukturierenden Spielen) in „spezifischen Interaktionssituationen<strong>“</strong> agieren,<br />

wodurch es auch zur Übernahme von „vielfältigen sozialen Rollen<strong>“</strong> (vgl. Mikos 2003,<br />

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