Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF
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ge Sozialisationsinstanz. In der Phase des Übergangs von der Kindheit ins Jugendalter<br />
kommt dann noch die Gruppe der Gleichaltrigen, die Peer Group hinzu, in der die Jugendlichen<br />
unter<strong>ein</strong>ander <strong>ihre</strong> medialen Vorlieben, <strong>ihre</strong> Werte <strong>und</strong> Normen, <strong>ihre</strong> sozialethische<br />
Orientierung sowie <strong>ihre</strong> persönliche <strong>und</strong> soziale Identität aushandeln. Medien, insbesondere<br />
das Fernsehen sind in den Prozess der Identitätsbildung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
integriert. Medienerlebnisse werden mit Bezugspersonen wie Eltern, Geschwistern, Großeltern,<br />
Fre<strong>und</strong>en, Mitschülern usw. kommunikativ angeeignet <strong>und</strong> in <strong>ihre</strong>r Bedeutung ausgehandelt.<br />
Gleichzeitig liefern Fernsehsendungen Orientierungen für die eigene persönliche<br />
<strong>und</strong> soziale Identität, da das Fernsehen als kulturelles Forum die Zuschauer mit den<br />
verschiedenen Lebensauffassungen <strong>und</strong> Lebensstilen, die in <strong>ein</strong>er pluralen Gesellschaft<br />
existieren, bekannt macht. Zur Orientierung tragen nicht nur klassische Informationssendungen<br />
wie die Tagesschau bei, sondern vor allem auch Unterhaltungssendungen wie Wetten<br />
dass...?, <strong>ein</strong>e Sendung, die vor allem bei Kindern sehr beliebt ist, <strong>und</strong> Wer wird Millionär?,<br />
Soaps <strong>und</strong> Serien wie Gute Zeiten, Schlechte Zeiten oder Verbotene Liebe,<br />
Lindenstraße oder <strong>Die</strong> Wache, Gerichtsshows wie Das Familiengericht oder Richterin<br />
Barbara Salesch, Talkshows wie Arabella oder <strong>Die</strong> Oliver Geissen <strong>Show</strong>, Sitcoms wie<br />
M<strong>ein</strong> Leben & ich oder Ritas Welt, Boulevardmagazine wie taff oder Explosiv, Casting<br />
<strong>Show</strong>s wie Deutschland sucht den Superstar oder <strong>Star</strong> Search, Dating Games <strong>und</strong> Bezie-<br />
hungsshows wie Der Bachelor oder Nur die Liebe zählt, aber auch Reality <strong>Show</strong>s wie Big<br />
Brother <strong>und</strong> Ich <strong>bin</strong> <strong>ein</strong> <strong>Star</strong> <strong>–</strong> <strong>Holt</strong> <strong>mich</strong> <strong>hier</strong> <strong>raus</strong>!.<br />
<strong>Die</strong> Identitätsarbeit mit Medien vollzieht sich <strong>ein</strong>erseits, indem die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
anhand <strong>ihre</strong>r Werte, Normen <strong>und</strong> sozialethischen Vorstellungen mit Medienprodukten<br />
wie Fernsehsendungen umgehen <strong>und</strong> diese bewerten. Umgang <strong>und</strong> Bewertung werden in<br />
<strong>ein</strong>em weiteren Schritt mit den direkten Bezugspersonen im sozialen Umfeld diskutiert.<br />
Auf diese Weise wird die Bedeutung der Fernsehsendung kommunikativ ausgehandelt.<br />
Außerdem werden in den verschiedenen Fernsehsendungen, die von den Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
rezipiert werden, neue Werte <strong>und</strong> Normen, Rollenmuster sowie Handlungs<strong>und</strong><br />
Verhaltensweisen kennen gelernt, die im direkten sozialen Umfeld k<strong>ein</strong>e Rolle spielen<br />
oder unbekannt sind. In der Identitätsarbeit bauen die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen so <strong>ein</strong>erseits<br />
auf Bekanntem aus der eigenen Lebenswelt auf, setzen sich aber auch mit Neuem<br />
aus<strong>ein</strong>ander, das sie über das Fernsehen kennen lernen. In Bezug auf den Umgang <strong>und</strong> die<br />
Bedeutung von Ich <strong>bin</strong> <strong>ein</strong> <strong>Star</strong> <strong>–</strong> <strong>Holt</strong> <strong>mich</strong> <strong>hier</strong> <strong>raus</strong>! werden daher in der vorliegenden<br />
Untersuchung drei Aspekte berücksichtigt: 1) die Inszenierung <strong>und</strong> Repräsentation von<br />
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