Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF
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<strong>Die</strong> Inhalte der Moderation sind auf dieser Ebene häufig in der Form von Witzen strukturiert.<br />
In der Folge vom 17.01.2004 kommt es nach <strong>ein</strong>er Einspielung über Daniels despotische<br />
Neigungen als Teamchef zu folgender Kommentierung:<br />
Dirk Bach: <strong>„Ich</strong> fand, er [Daniel Küblböck] hatte eher etwas von <strong>ein</strong>em Hobby-<br />
Honecker, abgesehen mal von Hut <strong>und</strong> Brille.<strong>“</strong><br />
Sonja Zietlow: „Das passt ja auch irgendwie. Überall sind Kameras. K<strong>ein</strong>er<br />
kommt <strong>raus</strong>. Es gibt k<strong>ein</strong>e Bananen <strong>und</strong> <strong>ein</strong>stimmige Wahlergebnisse.<strong>“</strong><br />
In Dirk Bachs Satz wird <strong>ein</strong>e Erwartungshaltung bezüglich der Klärung des nicht ganz<br />
schlüssigen Vergleichs zwischen Daniel Küblböck <strong>und</strong> Erich Honecker aufgebaut, die<br />
unerwartet dadurch aufgelöst wird, dass diese Situation im Camp mit der Situation in der<br />
ehemaligen DDR verglichen wird. Dabei kommt es in beiden Stadien des Witzes zu <strong>ein</strong>em<br />
Inkongruenz/Kongruenz-Spannungsverhältnis. Zum <strong>ein</strong>en ersch<strong>ein</strong>t <strong>ein</strong> Vergleich zwi-<br />
schen Honecker <strong>und</strong> Küblböck absurd, da es sich in jeder Hinsicht um völlig unterschiedliche<br />
Personen handelt, zum anderen ist der Vergleich auf der speziellen Ebene von Daniels<br />
bestimmendem <strong>und</strong> anordnendem Verhalten <strong>und</strong> Honeckers Position als Staatschef der<br />
DDR nachvollziehbar. Das gleiche Prinzip greift bei Sonja Zietlows Auflösung, da die<br />
reduktive Charakterisierung der DDR auf bestimmte Stereotypen auch auf Besonderheiten<br />
des Camplebens zutrifft <strong>und</strong> auf dieser Ebene die absurde Gleichstellung nachvollziehbar<br />
wird. <strong>Die</strong>s ist <strong>ein</strong>e typische Witzstruktur (vgl. Freud 2001, S. 32 ff.), die sich im Fernsehen<br />
in zahlreichen Comedy <strong>Show</strong>s findet.<br />
Neben <strong>ihre</strong>r Funktion, durch die Sendung zu führen <strong>und</strong> die Ereignisse durch Kommentierungen<br />
„auf den Punkt zu bringen<strong>“</strong>, erfüllen die Moderatoren auch die Rolle bestimmte<br />
Verhaltensweisen <strong>und</strong> Handlungen der Kandidaten in den moralischen Konsens der Gesellschaft<br />
<strong>ein</strong>zu<strong>bin</strong>den. In Bezug auf die ritualisierte Kommunikationssituation bei den<br />
täglichen Talkshows wurde festgestellt, dass der „moralische Konsens [...] ethische Imperative<br />
[setzt], die für alle zu gelten sch<strong>ein</strong>en, weil sie als von allen akzeptierte ausgegeben<br />
werden<strong>“</strong> (Mikos 1999, S. 239). Dirk Bach <strong>und</strong> Sonja Zietlow <strong>–</strong> <strong>ein</strong>e ehemalige Talkshowmoderatorin<br />
<strong>–</strong> heben in diesem Sinne abweichendes Verhalten als normverstoßend hervor.<br />
Bei dem Einführungsteaser in der Folge vom 12.01.2004, fasst Dirk Bach die vergangenen<br />
Ereignisse analog zu der üblichen Boulevardberichterstattung (vgl. Kapitel 3.3.5) wie folgt<br />
zusammen:<br />
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