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Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF

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von Szenen steht, ist die Vorgabe der potentiellen Spaltung der Gruppe in zwei Lager sowie<br />

die Stilisierung der beiden „Lästerer<strong>“</strong> zu intriganten Falschspielern, die sich von den<br />

aufrichtigen, gut gelaunten Teilnehmern unterscheiden. <strong>Die</strong>ser Effekt wird im Folgenden<br />

noch dadurch verstärkt, dass Caroline über Susan Stahnke urteilt: „I see in that face. That<br />

freaky, fucking face and I see what I see, you see what you get!” <strong>und</strong> in der nächsten Einstellung<br />

Susan Stahnke im Sprechzimmer <strong>ein</strong>geblendet wird, in dem sie ihr Statement zur<br />

Gruppendynamik abgibt: „ In gewisser Weise gefällt mir, dass wir so gut zusammenhalten.<br />

[...] Also, dass es wirklich so ist, dass wir ohne Streit w<strong>und</strong>erbar mit<strong>ein</strong>ander auskommen.<br />

Ich finde den Zusammenhalt sehr gut <strong>und</strong> es wird von Tag zu Tag besser.<strong>“</strong> Auch <strong>hier</strong><br />

kommt es zu <strong>ein</strong>er Polarisierung der Akteure, in diesem Fall konkret zwischen der „heimtückischen<strong>“</strong><br />

Caroline Beil <strong>und</strong> der „naiv-ahnungslosen<strong>“</strong> Susan Stahnke, die erst durch die<br />

unmittelbare Verknüpfung <strong>ihre</strong>n narrativen Sinn erhält.<br />

Neben diesen assoziativen Verknüpfungen werden auch häufig kausale Verknüpfungen<br />

inszeniert, in denen jeweils <strong>ein</strong> Ereignis als direkte Folge aus <strong>ein</strong>em anderen Ereignis hervorgeht.<br />

Ein Beispiel <strong>hier</strong>für wäre in der Folge vom 17.01.2004 die Inszenierung von Daniel<br />

Küblböck als diktatorischen Teamchef, der sich nach <strong>ein</strong>igen Konflikten mit den ande-<br />

ren Campmitbewohnern aussöhnt <strong>und</strong> anschließend Mariella s<strong>ein</strong>en ironischen Sexwunsch<br />

unterbreitet. <strong>Die</strong> beiden Ereignisse Gruppenkonflikt / Sexangebot, die nicht wirklich <strong>ein</strong>e<br />

logische narrative Verknüpfung implizieren, werden auf zweierlei Weise in <strong>ein</strong>em Kausalzusammenhang<br />

gestellt. Einerseits durch die Anmoderation der Einspieler:<br />

Sonja Zietlow: „Nachdem jetzt mehr Platz im Camp besteht, gibt es immer<br />

mehr Raum für Neurosen <strong>und</strong> Neuröschen. Daniel nutzt die Gelegenheit, um<br />

sich <strong>ein</strong>mal quer durchs Camp zu pubertieren.<strong>“</strong><br />

Dirk Bach: „Und, ja, wie es so ist, wenn man zum Mann wird: Zuerst leugnet<br />

man s<strong>ein</strong>e Wurzeln, dann erntet man Zwietracht <strong>und</strong> dann (Gelächter) entdeckt<br />

man s<strong>ein</strong>e Triebe.<strong>“</strong><br />

Durch diese Verknüpfung wird Daniels Verhalten unter dem Oberthema „Pubertät<strong>“</strong> interpretiert.<br />

<strong>Die</strong> Bereiche Gruppenkonflikt (als jugendliche Rebellion) <strong>und</strong> Sexwunsch (als<br />

Erwachen der Sexualität) werden verhandelt <strong>und</strong> können somit als Kausalzusammenhang<br />

innerhalb der Adoleszenz betrachtet werden. Andererseits erfolgt die kausale Verknüpfung<br />

erneut durch die Voice-Over-Kommentierung während des Narrationsblocks:<br />

Sonja Zietlow: „Und, ach ja, das Schönste an <strong>ein</strong>em Streit ist bekanntlich die<br />

Versöhnung. Daniel weiß das geschickt für s<strong>ein</strong>e Zwecke auszunutzen.<strong>“</strong> Ein-<br />

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