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Arbeit komplett 12.07.2003 komplett Annahmeste - ArchiMeD

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7.1 Reaktivität, Stereo- und Regioselektivität 99<br />

1. Term: Störung 1. Ordnung, in dem die antibindenden Wechselwirkungen der be-<br />

setzten Orbitale der Reaktionspartner berücksichtigt werden (closed-shell-<br />

Abstoßung).<br />

2. Term: In diesem Term sind die Coulomb-Wechselwirkungen zusammengefaßt,<br />

die bei polaren bzw. ionisch verlaufenden Reaktionen Bedeutung erlan-<br />

gen.<br />

3. Term: Störung 2. Ordnung; der Term berücksichtigt die Wechselwirkungen zwi-<br />

schen allen unbesetzten und besetzten Orbitalen.<br />

Bei den vorliegenden 1,6π-Elektrocyclisierungen liefern der 1. und der 3. Term<br />

(Grenzorbitalterm) der Gleichung 7-1 die entscheidenden Hauptbeiträge zur Bin-<br />

dungsbildung, so daß von einer orbitalkontrollierten Reaktion gesprochen werden<br />

kann. Hierbei hängt der Grenzorbitalterm einerseits von den Orbitalkoeffizienten, an-<br />

dererseits von der Wechselwirkung zwischen dem höchsten besetzten und dem tief-<br />

sten unbesetzten Molekülorbital ab. Demnach sollten aus der HOMO/LUMO-Diffe-<br />

renz und den Atomorbitalkoeffizienten in z-Richtung die Reaktivität der Cyclisierungs-<br />

edukte abgeschätzt werden können.<br />

Von besonderem Interesse ist die Regiochemie bei den 2-Aryl-3-vinylindolen, vor al-<br />

lem bei den beiden Verbindungen 93 und 94. Aufgrund der freien Drehbarkeit des<br />

Phenylrestes kann prinzipiell die Bindungsbildung zwischen C(3) des Vinylrestes und<br />

den beiden C(2)-Positionen des Phenylsubstituenten erfolgen. Durch die zusätzlich<br />

eingefügte Methylgruppe in Position 2 bzw. 3 des Phenylrings in den Verbindungen<br />

93 und 94 sollte das Regioisomere begünstigt werden, bei dem sich die σ-Bindung<br />

auf der dem Methylsubstituenten abgewandten Seite ausbildet (C(2)/C(3) anstelle<br />

C(2')/C(3)). Die Regioselektivität sollte sich daher durch unterschiedliche Werte der<br />

pz-Atomorbitalkoeffizienten in Position 2 des Phenylsubstituenten äußern. Über die<br />

Vorzeichen der pz-Atomorbitalkoeffizienten an C(2) und C(3) kann die Symmetrie<br />

(disrotatorischer bzw. konrotatorischer Prozeß) der Cyclisierungsreaktion abgeleitet<br />

werden, was Aussagen zur Stereochemie des Cyclisierungsprodukts ermöglicht.<br />

Gleichzeitig können die Vorhersagen aus den Woodward-Hoffmann-Regeln kontrol-<br />

liert werden.<br />

Mit dem MO-Programm Spartan Pro 135 wurden hierzu von den Edukten zunächst die<br />

Moleküldaten, wie Bildungsenthalpien ΔHf, und die HOMO/LUMO-Energien unter<br />

Verwendung des quantenchemisch-semiempirischen Verfahrens AM1 und des ab in-<br />

itio Verfahrens RHF 3-21G* berechnet. Die AO-Koeffizienten des HOMO und LUMO<br />

wurden für die ab initio-Rechnungen aus der Ausgabedatei von Spartan Pro erhalten;<br />

für das semiempirische AM1-Verfahren wurden sie mit dem Programm WinMO-<br />

135 PC Spartan Pro, Version 1.06, Wavefunction Inc., Irvine, CA

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