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Arbeit komplett 12.07.2003 komplett Annahmeste - ArchiMeD

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8 Biophysikalische / Biochemische Testungen zur DNA-Bindung 114<br />

durch die Lichtabsorption stark ansteigt. Die Absorptionsmessung erfolgt meist bei<br />

λ = 260 nm, da die Purin- und Pyrimidinbasen und die aus ihnen resultierenden Nu-<br />

kleinsäuren im Wellenlängenbereich zwischen 250 und 280 nm Absorptionsmaxima<br />

zeigen. Eine vollständig denaturierte DNA nähert sich in ihrer Absorption der Summe<br />

der Einzelabsorptionen der aus ihr aufgebauten Nukleotiden an. Der Absorptionsko-<br />

effizient der Nukleinsäuren ist abhängig von der Sequenz und dem Vorliegen als<br />

Einzel- oder als Doppelstrang. 141<br />

Die Bestimmung der Absorption bei λ = 260 nm (A260) in Abhängigkeit der Tempera-<br />

tur T ergibt die Schmelzkurve der DNA (Abb. 8-1a), der Wendepunkt (Abb. 8-1b)<br />

kennzeichnet den Tm-Wert. Er gibt die Temperatur an, bei der die DNA zu gleichen<br />

Teilen als Doppel- oder Einzelstrang im Gleichgewicht vorliegt. Dabei ist Tm von der<br />

Zusammensetzung der DNA respektive der Anzahl der ausgebildeten Wasserstoff-<br />

brückenbindungen zwischen den Basenpaaren abhängig. DNA mit hohem GC-Anteil<br />

(Guanin, Cytosin; mit 3 resultierenden Wasserstoffbrückenbindungen) zeigt eine<br />

deutlich höhere Schmelztemperatur Tm als DNA mit hohem AT-Anteil (Adenosin, Ty-<br />

rosin; mit 2 resultierenden Wasserstoffbrückenbindungen).<br />

Absorption bei 260 nm<br />

0,15<br />

0,10<br />

20 30 40 50 60 70<br />

Temperatur [°C]<br />

a<br />

dA/dT<br />

0,020<br />

0,015<br />

0,010<br />

0,005<br />

0,000<br />

-0,005<br />

20 30 40 50 60 70<br />

46,9<br />

Temperatur [°C]<br />

Abb. 8-1: Bestimmung der Schmelztemperatur des Polynukleotids Poly[dA-dT]*Poly[dA-dT]. a) sig-<br />

moide Schmelzkurve des Polynukleotids bei λ = 260 nm b) Bestimmung des Wendepunktes der<br />

Schmelzkurve aus dem Maximum der 1. Ableitung der Schmelzkurve.<br />

Kommt es zu Wechselwirkungen zwischen Substanzen und DNA, erfolgt in der Re-<br />

gel die Bindung an die doppelsträngige DNA mit größerer Affinität als an den Einzel-<br />

strang. Die Doppelhelix erfährt hierdurch eine zusätzliche Stabilisierung, die sich in<br />

einer Erhöhung der Denaturierungstemperatur bemerkbar macht, da nun zusätzliche<br />

Energie benötigt wird, um die beiden DNA-Stränge voneinander zu trennen. Aus der<br />

141 Saenger, W.; Principles of Nucleic Acid Structure; Springer Press, New York, USA, (1983)<br />

b

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