03.10.2013 Aufrufe

Arbeit komplett 12.07.2003 komplett Annahmeste - ArchiMeD

Arbeit komplett 12.07.2003 komplett Annahmeste - ArchiMeD

Arbeit komplett 12.07.2003 komplett Annahmeste - ArchiMeD

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

8.1 Testmethoden 115<br />

Temperaturdifferenz ΔTm zwischen Tm der DNA in Gegenwart einer DNA-bindenden<br />

Substanz und Tm der reinen DNA können Rückschlüsse auf die Bindungsstärke zwi-<br />

schen DNA und Substanz gezogen werden. 142 In der Regel zeigen DNA-Interkalato-<br />

ren keine Sequenzselektivität bei der Einlagerung zwischen den Basenpaaren, so<br />

143, 144<br />

daß der ΔTm-Wert für GC- oder AT-reiche Sequenzen nahezu konstant bleibt.<br />

Demgegenüber zeigen DNA-Rinnenbinder bei ihrer Stabilisierung der DNA-Doppel-<br />

helix oft eine Sequenzselektivität, die sich an den unterschiedlichen ΔTm-Werten bei<br />

GC- oder AT-reichen Sequenzen zeigt 145 . Ebenso muß angemerkt werden, daß ein<br />

Abfall der Denaturierungstemperatur eintreten kann, wenn, wie im Falle des Cispla-<br />

tins, die Substanz - im Vergleich zur doppelsträngigen - stärker an einzelsträngige<br />

DNA bindet. In dem genannten Beispiel bildet das Platin Komplexe zwischen den<br />

Basen desselben Strangs aus. 146<br />

Da die Aufheizung der Probe über ein angeschlossenes Wasserbad erfolgte, mußten<br />

die Tm-Bestimmungen mit dem synthetischen Polynukleotid Poly[dAdT]*Poly[dAdT]<br />

als DNA durchgeführt werden, das eine Schmelztemperatur von 46°C besitzt. Hier-<br />

durch war es möglich, auch Substanzen mit hohen ΔTm-Werten (>40°C) zu vermes-<br />

sen. Bei einem GC-reichen Polynukleotid ist der Temperaturbereich des Wasserbads<br />

schnell überschritten, so daß die Denaturierungstemperaturen von Substanzen mit<br />

einer hohen DNA-Bindungsaffinität nicht bestimmt werden können.<br />

Bei der verwendeten Testapparatur handelt es sich um eine Eigenentwicklung b) , die<br />

mit literaturbekannten Referenzverbindungen validiert wurde. Die in Tabelle 8-2 an-<br />

gegebenen ΔTm-Werte zeigten mit Ausnahme von Ethidiumbromid eine gute Über-<br />

einstimmung mit den Literaturwerten. Referenz- und Testsubstanzen wurden im Ver-<br />

hältnis [DNA]:[Ligand] = 1:1 in einem Phosphatpuffer vermessen. 147<br />

142 Wilson, W. D.; Tanious, F. A.; Fernandez-Saiz, M.; Rigl, C. T.; Fox, K. R. (Editor); Drug-DNA Interaction<br />

Protocols; Humana Press, Totowa, USA, (1997)<br />

143 Wilson, W. D.; Blackburn, M. (Editor); Gait, M. (Editor); Nucleic Acids in Chemistry and Biology:<br />

Reversible Interactions of Small Molecules with Nucleic Acids; Oxford IRL, Oxford, UK, 295-336;<br />

(1990)<br />

144 Wilson, W. D.; Ratmeyer, L.; Zhao, M.; Strekowski, L.; Boykin, D.; Biochemistry, 32, 4098-4104,<br />

(1993)<br />

145 Zimmer, C.; Wahnert, U.; Prog. Biophys. Mol. Biol., 47, 31-112, (1986)<br />

146 Brabec, V.; Reedijk, J.; Leng, M.; Biochemistry, 31, 12397-12402, (1992)<br />

b) Perlick, C.; Schneider, G.<br />

147 Bailly, C.; Qu, X.; Anizon, F.; Prudhomme, M.; Riou, J. F.; Chaires, J. B.; Molec. Pharm., 55, 377-<br />

385, (1999)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!