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Arbeit komplett 12.07.2003 komplett Annahmeste - ArchiMeD

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7 Theorie, Simulation und Vorhersagen der Reaktionen 102<br />

7.1.2 2-Aryl-3-vinylindole<br />

Sowohl nach den semiempirischen als auch nach den quantenchemischen Ergeb-<br />

nissen können die 2-Aryl-3-vinylindole bei der Elektrocyclisierung, sei es thermisch<br />

oder photochemisch, ebenfalls als Systeme mit Hexatrienstruktur aufgefaßt werden,<br />

die, photochemisch-induziert, konrotatorisch cyclisieren sollten. Die Größe der AO-<br />

Koeffizienten an C(2)/C(2') und C(3) kann zur Erklärung der ausbleibenden thermi-<br />

schen Cyclisierung herangezogen werden. Im HOMO zeigen die Arylvinylindole vor<br />

allem in den AM1-Ergebnissen an C(2)/C(2') meist kleinere AO-Koeffizienten als im<br />

für die photochemische Cyclisierung entscheidenden LUMO. Zum überwiegenden<br />

Teil lassen sich diese Ergebnisse zusätzlich durch die Daten des ab initio-Verfahrens<br />

belegen.<br />

Mit befriedigender Übereinstimmung kann ein Zusammenhang zwischen der Aus-<br />

beute und der HOMO/LUMO-Energiedifferenz ΔE hergestellt werden, der sich vor<br />

allem bei den ab initio-Rechnungen zeigt. Von den drei Verbindungen 74 – 76 besitzt<br />

75 die größte HOMO/LUMO-Energiedifferenz (siehe Tabelle 7-2, Seite 103), die nach<br />

Gleichung 7-1, Seite 98, zum Anwachsen von ΔE führt und somit die Reaktivität von<br />

75 gegenüber 74 und 76 herabsetzt. Allerdings kann diese Aussage nicht auf die<br />

Verbindungen 83, 85 und 88 übertragen werden, die in 4-Position des Aromaten eine<br />

Nitrogruppe tragen. Obwohl diese Verbindungen nach AM1 und RHF 3-21G* gegen-<br />

über allen anderen Arylvinylindolen die niedrigsten HOMO/LUMO-Energiedifferenzen<br />

haben, verfügen sie nicht über ausreichende Reaktivität, um photochemisch zu cycli-<br />

sieren. Ursache hierfür könnten die zu kleinen Werte der AO-Koeffizienten Seite 339<br />

des zugrunde gelegten Hexatrien-Systems sein, die eine ausreichende Orbital-<br />

Überlappung nicht ermöglichen. Wie bei den 2,3-Divinylindolen kann durch Variation<br />

der Substituenten am Vinylrest oder am Indolstickstoff keine nennenswerte Änderung<br />

der AO-Koeffizienten verzeichnet werden. In der Reihe der Arylvinylindole mit unsub-<br />

stituiertem Phenylrest in Position 2 verringern sich durch Einfügen einer Methyl-<br />

gruppe am Indolstickstoff die nach AM1 berechneten AO-Koeffizienten an C(2)/C(2'),<br />

was aber keinen Einfluß auf die Reaktivität und die Ausbeute hat. Diese Beobach-<br />

tungen können mit den ab initio-Ergebnissen allerdings nicht verifiziert werden.<br />

Die Regioselektivität bei den Verbindungen 93 und 94 zu den Carbazolen kann mit<br />

Unterschieden in den AO-Koeffizienten an C(2) und C(2') erklärt werden. Nur in 93<br />

existieren nach den AM1-Rechnungen minimale Unterschiede in den AO-Koeffizien-<br />

ten, die das im Experiment isolierte Regioisomere begünstigten. Für Verbindung 94<br />

sollten die beiden Regioisomere im Verhältnis 1:1 entstehen, da die AO-Koeffizienten<br />

an C(2) und C(2') gleiche Werte annehmen, was vom Experiment abweicht. Hier er-

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