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Arbeit komplett 12.07.2003 komplett Annahmeste - ArchiMeD

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8.1 Testmethoden 113<br />

8.1 Testmethoden<br />

Im Rahmen der <strong>Arbeit</strong> wurden folgende Testsysteme aus dem <strong>Arbeit</strong>skreis U. Pindur<br />

angewandt:<br />

• Bestimmung der Schmelztemperatur<br />

• DNA Unwinding-Assay<br />

• Topoisomerase I-Enzymhemmung<br />

8.1.1 Thermische Denaturierung – Bestimmung der Schmelztemperatur<br />

der DNA<br />

Lösungen doppelsträngiger DNA ändern signifikant eine Reihe ihrer physikalischen<br />

Eigenschaften, wenn sie z.B.<br />

1) extremen pH-Werten<br />

2) hohen Temperaturen<br />

3) abnehmenden Dielektrizitätskonstanten, z.B. durch Zugabe von Alkoho-<br />

len, Ketonen zum wäßrigen Medium<br />

4) Harnstoff oder Amiden<br />

ausgesetzt werden 140 .<br />

Hierbei verringert sich u.a. die Viskosität der DNA-Lösung, nimmt die optische Dre-<br />

hung in Richtung negativer Werte zu, erhöht sich die Schwebedichte, oder es erfolgt<br />

ein sprunghafter Anstieg der Absorption bei λ = 260 nm. Man spricht von Denaturie-<br />

rung der DNA, wobei die doppelhelicale DNA-Struktur durch Aufhebung der Wasser-<br />

stoffbrückenbindungen zwischen den Basenpaaren und/oder durch den Abbau der<br />

Staplungskräfte (hydrophobe Wechselwirkungen zwischen aufeinanderfolgenden<br />

Basenpaaren) aufgebrochen wird. Dabei geht die native DNA in eine zufällig auf-<br />

geknäulte Form über, die als Einstrang- oder denaturierte DNA bezeichnet wird.<br />

Am einfachsten kann der Prozeß der DNA-Denaturierung durch UV-Spektroskopie<br />

nachgewiesen werden, die sich durch hohe Empfindlichkeit, gute Reproduzierbarkeit<br />

und verhältnismäßig geringen Aufwand auszeichnet. Hierbei wird der hyperchrome<br />

Effekt ausgenutzt, unter dem ein Anstieg der UV-Absorption bei gleichbleibender<br />

Wellenlänge verstanden wird. Die Hyperchromie bei der DNA-Denaturierung erklärt<br />

sich aus der Tatsache, daß mit zunehmender Temperatur die elektronischen Wech-<br />

selwirkungen zwischen den gestapelten Basen der nativen Doppelhelix-Struktur auf-<br />

gehoben werden, was einen Verlust des Ordnungsgrades bedeutet. In dieser weni-<br />

ger behinderten Form können sich nun die Basen weiter voneinander trennen, wo-<br />

140 Mandel, M.; Marmur, J.; Grossmann, L.; Moldave, K. (Editors), Methods in Enzymology, Vol. XXII<br />

(Part B), Academic Press, 195-206, (1968)

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