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fahrung ist, die Leed in „Die Erfahrung der Ferne“ (1993) zusammengetragen<br />
hat, sei ein Zeugnis über die Bedeutung des Unterwegseins von Alexander<br />
Kinglake aus dem Jahre 1846 angeführt:<br />
„Wenn du klug bist, so wirst du die lange Zeit, die durch die wirkliche<br />
Bewegung in Anspruch genommen wird, nicht als die bloße Kluft betrachten,<br />
die dich von dem Ziele deiner Reise trennt, sondern vielmehr<br />
als eine jener seltenen und plastischen Zeiten deines Lebens, von welchem<br />
du vielleicht in späteren Jahren die eigentliche Form und Bildung<br />
deines Charakters – das heißt deine eigentliche Identität her datierst.<br />
Sobald du dies nur einmal erst fühlst, wirst du bald fröhlich und<br />
zufrieden in der Heimath deines Sattels sitzen“ (Kinglake nach Leed<br />
1993: 71).<br />
Auch Schütze betont, dass sich das Reisen durch die Spur einer Leerstelle<br />
auszeichne, um die es kreist. Diese Spur ist von eigenartig gespaltener Struktur,<br />
von einer Bruchlinie durchzogen (Schütze 1995: 64). Diese Bruchlinie<br />
klingt z. B. auch in der Textstelle eines Briefes an, den Martin Heidegger an<br />
Karl Jaspers über seinen ersten Romaufenthalt 1936 schrieb:<br />
„Eigentlich war ich die ganzen 10 Tage in Rom verwirrt, ärgerlich,<br />
fast wütend – warum, ist mir erst später deutlicher geworden: ‚Eindrücke‘<br />
wirken bei mir überhaupt nicht unmittelbar; die Dinge sinken anscheinend<br />
einfach in einen hinein – und dann kommen sie eines Tages<br />
in der Erinnerung erst herauf; und diese scheint stärker zu sein, als die<br />
Gegenwart …“ (Heidegger zit. nach Schütze 1995: 67).<br />
Die ästhetische Organisation entzieht sich uns im Akt des Bildungsgeschehens.<br />
Auf diesen unsichtbaren Vollzug wird u. a. in der Falten-Metapher Bezug<br />
genommen: „Wo eine Falte oder etwas Eingerolltes vorliegt, kann ein<br />
Entbreiten oder Auseinanderrollen (explicare) ansetzen. Falten sind die Vorschläge<br />
oder Propositionen, an denen eine Explizitmachung angreift. Wo<br />
man die Falte sieht, nimmt man den Hinweis auf ein Falteninneres wahr, das<br />
noch nicht ausgebreitet wurde“ (Sloterdijk 2004: 220). Mit dem Entfalten der<br />
Karte im Prozess des Kartierens entfaltet sich entlang eines Bruchs das bislang<br />
Eingerollte und allenfalls implizit Gewusste.<br />
Wie kann das subjektive Kartographieren in geographischen Bildungszusammenhängen<br />
eingesetzt werden? Ästhetische Bildungsprozesse lassen sich am<br />
ehesten im Rahmen eines Forschenden Lernens anregen. Das Forschende<br />
Lernen bietet gegenüber anderen didaktischen Rahmungen den Vorteil, dass<br />
es anlassbezogen, intentional und problemlöseorientiert ist. „Forschendes<br />
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