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3.2 Illustrationen<br />

In den folgenden fünf Illustrationen werde ich an Beispielen subjektiver<br />

Karten persönliche Bedeutungsfelder der SchülerInnen skizzieren. Kein Beispiel<br />

steht illustrativ für die Gesamtheit der Darstellungen zum jeweiligen<br />

Themenfeld. Wenn subjektive Karten dadurch gekennzeichnet sind, dass sie<br />

nicht eine vermeintlich objektive Realität darstellen, sondern die Beziehung<br />

zu einer „Herumwirklichkeit“ (Dürckheim), dann können sich in diesem<br />

Medium stets nur persönliche – oder an sie vermittelt – gemeinsame Situationen<br />

(zum „Situations“-Begriff“ vgl. auch Hasse 2007a sowie 2007b) ausdrücken.<br />

Eine quantifizierend-statistische Zusammenfassung müsste eine<br />

Abstraktionsebene konstruieren, die die Erlebnisdimension der persönlichen<br />

Betroffenheit von einer aktuellen, vielleicht auch zuständlichen Situation<br />

unkenntlich machen würde. Die Pluralität der Darstellungen ist folglich so<br />

groß wie die Anzahl der erstellten Karten bzw. Zeichnungen.<br />

3.2.1 Die persönliche Situation im Raum der Stadt<br />

Die Abb. 1a und b illustrieren allein auf formaler Ebene ein Beispiel einfach<br />

strukturierter zeichnerischer Darstellungen. Es werden keine kartographischen<br />

Symbole i.e.S. verwendet, sondern nur Buchstaben, die in einer (nicht<br />

mit abgedruckten) Legende erklärt werden. Die meisten der erstellten Karten<br />

stellen sich auf der bildlichen Ebene nicht oder nur wenig differenzierter dar.<br />

Die Abb. 1 gibt das Arbeitsergebnis des sechzehnjährigen Schülers wider.<br />

Die K1 stellt das räumliche Wohnumfeld dar (Abb. 1a). Der Selbstverortung<br />

genügt der Eintrag eines „M“ für „mein Haus“ (s. Bildmitte). Mit „A“ sind<br />

„andere Häuser“, mit „S“ ist ein Sägewerk und mit „H“ eine Bushaltestelle<br />

an der Hauptstraße („HS“) gekennzeichnet. In der erwünschten Stadt (K2)<br />

füllt der dargestellte Raumausschnitt nur etwa ein Viertel des für die Kartendarstellung<br />

vorgesehenen Raumes aus (Abb. 1b).<br />

Nun gibt es nur noch zwei Straßenabschnitte, die in ihrer Darstellung darauf<br />

hindeuten, dass der darüber hinausgehende räumliche Zusammenhang keine<br />

subjektiv bedeutsame Rolle mehr spielt. Es gibt auch keine „anderen“ Häuser<br />

mehr. Damit ist die Anonymität anderer Menschen getilgt, die in K1 noch in<br />

„anderen Häusern“ wohnten; in dem im Kartenausschnitt dargestellten Raum<br />

wohnt sonst niemand. Die imaginierte Raum-„Ausstattung“ folgt persönlichen<br />

Bedürfnissen und Bedeutungen. Auch nun ist das „eigene“ Haus (samt<br />

Parkplatz) mit „M“ gekennzeichnet (s. Eckgrundstück Bildmitte). Alles zum<br />

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