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überwiegend geschieht, sondern sie auch als Ausdruck von Deutungsmacht<br />

zu hinterfragen. Denn: Karten informieren nicht nur, sie trennen und verbinden,<br />

schließen ein und schließen aus, achten auf dieses und ignorieren jenes,<br />

heben hervor und lassen zurücktreten, gewichten und werten also immer und<br />

lösen nicht zuletzt unterschiedliche Gefühle aus, Glücksgefühle, Befürchtungen,<br />

Aggressionen, Hoffnungen usw. An die Stelle von Kartengläubigkeit<br />

muss daher eine kritische Haltung treten, die von der Deutungs- und Wirkungsmacht<br />

der Karten weiß und nicht der sie umgebenden Aura der neutralen,<br />

quasi-naturwissenschaftlichen Faktizität verfällt, die durch ihre Bildhaftigkeit<br />

auf den ersten Blick so zwingend erscheint. Dann ist zu hoffen, dass<br />

die „Macht der Karten“ (Schneider 2004), wenn nicht gebrochen, so doch<br />

relativiert wird, weil dem Rezipienten klar ist, dass Karten keine interessenneutralen<br />

Repräsentationen von Sachverhalten sind, sondern, unhinterfragt,<br />

eine Überzeugungskraft ausüben können, die den Verstand stillstellt.<br />

Literaturverzeichnis<br />

Behrmann, W. (1937): Die Kartographie als selbständige Wissenschaft. In:<br />

Mitteilungen des Reichsamts für Landesaufnahme 13, S. 391–403.<br />

Braun, F. (1927): Von der Bildung des Ostmärkers. In: Zeitschrift für deutsche<br />

Bildung, 3, S. 527–532.<br />

Brogiato, H. P. (1998): „Wissen ist Macht – geographisches Wissen ist Weltmacht<br />

(= Materialien zur Didaktik der Geographie 18/I). Trier.<br />

Deutscher Geographentag, Entschließung (1949): In: Geographische Rundschau<br />

1, S. 35.<br />

Diercke. Schulatlas für höhere Lehranstalten ( 71 1931): Braunschweig, Berlin<br />

u. Hamburg.<br />

Dreyer-Embcke, O. (1999): Eurozentrisches und nichteurozentrisches Kartenbild.<br />

In: Köpke, W. / Schmelz, B. (Hrsg.): Das gemeinsame Haus<br />

Europa. Handbuch zur europäischen Kulturgeschichte. München, S. 70–75.<br />

Eckert-Greifendorff, M. (1939): Kartographie. Berlin.<br />

Fischer, H. (1921): Was darf die Nation nach dem Weltkrieg im Rahmen der<br />

Gesamterziehung vom erdkundlichen Unterricht erwarten? In: Geographischer<br />

Anzeiger 22, S. 166–172.<br />

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