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macht. In einer kartographischen Visualisierung werden Sport- und Grünflächen,<br />
Spielplätze und Veranstaltungsgebäude aneinandergereiht, unschuldig<br />
zieht darüber hinaus eine neue, das Zentrum entlastende Straße an der Grenze<br />
des Naturschutzgebietes vorbei. Auf dem Papier existiert die Landesgartenschau<br />
bereits. Geoinformation dient der Kommunikation des Beschlossenen.<br />
Eine Landesgartenschau bietet eine singuläre Gelegenheit zur tiefgreifenden<br />
Stadtgestaltung mit vergleichsweise umfangreichen Mitteln. Es wurde nicht<br />
vergessen, auf Nachhaltigkeit der punktuellen Investitionen zur Etablierung<br />
eines zukünftigen Naherholungsraums für die Bürger der Stadt über die Gartenschau<br />
hinaus zu achten. Die Verantwortlichen haben (neben Rücksichtnahme<br />
auf die Außenwirkung der Stadt) antizipiert, was Bürger brauchen.<br />
Die Betroffenheit der Bürger ist somit ohne Zweifel bekannt. Die vorgeschlagene<br />
Gestaltung dürfte auch nur wenigen Akteuren zum Nachteil gereichen.<br />
Die Fixierung einer einzigen aus vielfältig denkbaren Gestaltungsmöglichkeiten<br />
in der Karte führt jedoch die Bevormundung derer, die von diesen<br />
räumlichen Setzungen über lange Zeit betroffen sein werden, vor Augen. Es<br />
wird nicht ersichtlich, wie sich Bürger in ein schon fast fertiges Konzept über<br />
die Möglichkeit der punktuellen Meinungsäußerung hinaus einbringen und an<br />
der Aushandlung der Gestaltung teilhaben können. Die Karte zeigt eine Vor-<br />
Handlung ohne Verhandlung und ohne Verhandelbarkeit auf.<br />
In der Zwischenzeit wurde auch diese einseitige Information (möglicherweise<br />
vorübergehend) von der Homepage genommen und durch sehr gering aufgelöste<br />
und daher inhaltlich nicht aussagekräftige Kartenausschnitte aus dem<br />
Siegerentwurf und den Entwürfen der Mitbewerber zur Berichterstattung<br />
über den längst entschiedenen Architekturwettbewerb ersetzt. 1 Bereits die<br />
informierende Karte, und umso mehr die zum Zeitpunkt der Erstellung des<br />
Beitrages aktuell öffentlich gemachte Information lassen vermuten, dass es<br />
nicht Teil des Diskurses der Entscheidungsträger ist, Deutungsvielfalt, Beteiligung<br />
und Demokratisierung im Planungsprozess zu berücksichtigen.<br />
1 http://www.lgs-landau.de/ (2011-02-20)<br />
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