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Abb.1 Hallo Gott (Larsen 2009: 9)<br />

Spivet erkennt, dass Karten Welt niemals abbilden. Vielmehr vermitteln sie<br />

ein Verhältnis zwischen dem Kartographen und seiner Welt. Die Verleihung<br />

des Wissenschaftspreises für Spivets akkurate Karten kann daher auch als<br />

ironische Anspielung auf ein erkenntnisschwaches, konservatives Wissenschaftssystem<br />

gelesen werden, das die Darstellung für die Sache nimmt und<br />

das Sichtbare für das Objekt, das es in topographischer Logik der Erdoberflächlichkeit<br />

zu erforschen, zu kartieren und zu vermitteln sucht.<br />

Um zu ermöglichen, dass Kartographie als Erkenntnis- und Vermittlungspraxis<br />

auf Reisen in den Blick geraten kann, ist es notwendig, verschiedene Fragen<br />

philosophischer Art aufzuwerfen und den Zusammenhang zwischen Reisen<br />

und Erfahrung zu klären. Sodann müsste die Bedeutung der Aufzeichnung,<br />

synonym zu „Graphie“ (griech. gràphein: schreiben, ritzen, zeichnen) (vgl.<br />

Sabisch 2007:17), hier bezogen auf die Karto-Graphie, im Zusammenhang<br />

des Reisens entfaltet werden. Denn ein Medium oder Mittel, das für die<br />

Ver„mittel“ung auf Reisen seit jeher bedeutsam ist, ist – neben dem Brief<br />

und dem Reisetagebuch – die Karte. Von hier aus soll deutlich werden, wie<br />

Kartographie als Praxis der Selbst-Verortung auf Reisen verstanden werden<br />

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