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Akai 4 (16 Jahre, männlich, 9. Klasse) wohnt in dem Ort, in dem das Schulgebäude<br />
steht. Er geht zu Fuß und meistens allein bzw. mit seinen beiden jüngeren<br />
Schwestern zur Schule. Auf dem Weg denkt er über seine Zukunft und<br />
sein weiteres Leben nach. Dabei schaut er auf den Boden. Zu seiner Zeichnung<br />
ergänzt er: „Ich schaue die ganze Zeit eh nur auf den Boden ... ich laufe<br />
immer alleine ... meine Schwestern laufen ein paar Meter entfernt von mir ...<br />
ich denke einfach gar nichts ... ich schaue einfach auf den Boden ... ja, dann<br />
laufe ich eben an den Hochhäusern vorbei ... und manchmal gibt’s ein paar<br />
Leute, die mit ihrem Hund auf dem Feld laufen ... aber sonst ... schaue ich,<br />
glaube ich, die meiste Zeit auf den Boden ... ach ja, es gibt noch einen Spielplatz<br />
... und an einer Stelle gibt’s noch einen Bordstein, der etwas höher ist –<br />
soll ich den vielleicht zeichnen?“ Akai zeichnet seinen Schulweg als Linie,<br />
als Weg ohne viel Umgebung. Allein zwei Geschäfte werden von ihm durch<br />
Schreiben der Namen speziell gekennzeichnet (Abb. 1).<br />
Abb. 1<br />
Akai (m), 16 Jahre, 9. Klasse<br />
Tiana (15 Jahre, weiblich, 9. Klasse) wohnt in der direkten Nachbarschaft<br />
von Akai und hat somit den gleichen Schulweg. Auch Tiana geht meistens<br />
alleine und zu Fuß zur Schule. Im Gegensatz zu Akai zeichnet sie allerdings<br />
nur den für sie bedeutungsvollen Teil ihres Schulwegs (Abb. 2). Sie erklärt:<br />
„Eigentlich ist das Wichtigste die Bäckerei, zu der ich morgens immer gehe.<br />
Dort kaufe ich immer etwas ein, und dann gehe ich zur Schule. Unterwegs ist<br />
nie etwas wirklich Wichtiges. Am Wichtigsten ist echt nur die Bäckerei dort<br />
4 Im Text sowie in den Zeichnungen wurden alle Namen der Schülerinnen und Schüler aus<br />
Gründen der Anonymisierung geändert bzw. ersetzt.<br />
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