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Abb. 8<br />
Bastionäre Befestigungsanlage<br />
(Karte von Bob Braine in Dziewior 2004: 216)<br />
Beispiel 5:<br />
Bastionäre Befestigungslinie<br />
(Bob Braine)<br />
Bob Braine untersucht<br />
die ehemalige Wall- und<br />
Befestigungsanlage, die<br />
von 1615–1626 um das<br />
vergrößerte Innenstadtgebiet<br />
Hamburgs gezogen<br />
wurde und bis heute<br />
die City von den Stadtteilen<br />
merklich trennt.<br />
Braine dokumentiert das<br />
Nachleben dieser Grenze<br />
in neuer und sich ständig<br />
verändernder Form. Er<br />
nimmt Bodenproben und<br />
macht Infrarotaufnahmen<br />
an den äußersten und innersten bastionären Zacken entlang des alten Grenzverlaufs.<br />
Die Bollwerke sind nicht mehr vorhanden und dennoch ist das, was<br />
wir zu sehen bekommen, in den Ausschnitten weniger Quadratmeter eine<br />
Grenzlandschaft im Kleinformat. Das Terrain ist durch Kanten, Einfassungen,<br />
Gitter, Mauern, symbolische Linien zerschnitten. Die Grenze wird als<br />
das wiedergefunden, was sie schon immer war und weiterhin ist, als ein<br />
ebenso lineares wie flächiges Gebilde, ein Territorium eigener Art (vgl.<br />
Dziewior 2004: 216–219).<br />
Beispiel 6: “I had to be murder” (Patrick Rieve)<br />
Der Titel des Projektes ist eine Anspielung auf den Hitchcock-Thriller „Das<br />
Fenster zum Hof“. Patrick Rieve ermittelt kletternderweise Scharfschützenpositionen<br />
und gibt sie und ihren Blick auf den Kunstverein so wieder, dass<br />
der Betrachter sie aus der Ausstellung heraus rekonstruieren kann. Ziel ist es,<br />
die besondere Form der Raumaneignung oder Raumeroberung, die sich über<br />
die Entfernung, den unverstellten Blick, den Blickwinkel und die Spurensicherung<br />
inszeniert, aufzuzeichnen. Im Wechsel zwischen Innen- und<br />
Außenperspektive entwickeln sie einen Kosmos des kontrollierten Blicks,<br />
indem der Betrachter unterschiedliche Rollen übernimmt. Mal ist er ange-<br />
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