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lungen Deutungen subjektiv und diskursiv verorten und sie zugleich an die<br />

Raumaneignung und Alltagswelt des Subjektes binden. Räumliche Repräsentationen,<br />

insbesondere Karten, georeferenzierte Bilder aber auch Texte<br />

mit Ortsbezug, sind hierbei die sinnlich erfahrbaren Bestandteile von Geomedien.<br />

Digitale Geomedien erlauben darüber hinaus über die Einbindung<br />

von web2.0-Funktionalitäten eine Aufweichung der Trennung von Expertenund<br />

Laiendarstellungen (vgl. Goodchild 2007: 215).<br />

4 Bausteine – theoretische Grundlagen von Spatial Citizenship<br />

4.1 Citizenship education<br />

Spatial citizenship nimmt Anleihen aus der politischen Bildung, und hierbei<br />

insbesondere aus der Citizenship Education, die jene Bildungsanstrengungen<br />

umfasst, mit denen ein Lernender auf sein aktives Alltagshandeln in einem<br />

konkreten politischen System vorbereitet werden soll. Citizenship Education<br />

ist allerdings keineswegs ein homogenes Feld. Klassischerweise wird der<br />

Bürger in ein vorhandenes, in konstanten räumlichen Grenzen bestehendes<br />

Regelsystem eingepasst, das etwa über Institutionen, Gesetze und/oder räumliche<br />

Identität definiert wird (vgl. Leydet 2006: o.S., Crittenden 2007: o.S.).<br />

Partizipation findet in einem vorgegebenen regulatorischen Rahmen statt,<br />

gestaltet und gerahmt in einer top-down-Manier durch machtvolle Institutionen.<br />

Globalisierung, universelle Rechte und Pflichten und neue Kommunikations-<br />

und Aushandlungsprozesse allerdings lassen diese Setzung von Citizenship<br />

und Citizenship Education begrenzt erscheinen und stellen die Forderung<br />

nach einem Konzept jenseits administrativer Gliederungen. Dies ist,<br />

versehen mit emanzipatorischen Elementen in einem demokratischen Kontext,<br />

auf unterschiedlichen Maßstabsebenen anwendbar.<br />

Ein Konzept, das Bürger als nicht nur administrativen Einheiten, sondern vor<br />

allem auch diskursiven Formationen, virtuellen, räumlich oftmals völlig<br />

dispersen Gemeinschaften und Netzwerken angehörig sieht, ist die des Actualizing<br />

Citizen (als Gegenpart zum klassischen Dutiful Citizen) von Bennett,<br />

Wells, Rank (vgl. 2009). Maßgeblich für eine derartige Entwicklung sind die<br />

technischen Möglichkeiten des web2.0, das völlig neue Formen der Kommunikation<br />

und Kollaboration eröffnet, die ihre eigenen Regeln hinsichtlich<br />

Verstehen, Hierarchie und Glaubwürdigkeit fordern. Citizenship Education<br />

muss demnach nicht mehr nur auf ein Leben in institutionell gesetzten Gruppen,<br />

sondern auch auf ein mündiges Agieren in kommunikativ geschaffenen<br />

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