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Hierzu sind zweierlei Kompetenzen notwendig: eine „reflexive Geomedienkompetenz“<br />
(Gryl 2010: 25) zur reflektierten und reflexiven Konsumption<br />
von Geomedien und eine Handlungskompetenz zur mündigen Produktion<br />
von Geomedien und ihrer Nutzung in Aushandlungen. Unterstützt werden<br />
beide durch die zu ihrer Ausführung notwendige, basale, technische Methodenkompetenz.<br />
Reflexive Geomedienkompetenz ist eine Bewertungskompetenz, die aus den<br />
Bausteinen „Reflexion/Reflexivität“ und „Kritische Kartographie“ eine<br />
Herangehensweise an das Medium beinhaltet, die sich einerseits der Subjektivität<br />
von Seiten des Autors und damit auch der Diskursivität bewusst ist und<br />
diese mittels Dekonstruktion aufdeckt (wobei hier nach den Grenzen der<br />
Aussagekraft zu fragen ist) und die andererseits durch wiederholte Dekonstruktion<br />
die eigene Hypothesenbildung und hierbei Subjektivität einer<br />
Beobachtung zweiter und ggf. dritter Ordnung unterzieht. Hinsichtlich der<br />
Anwendung des Kompetenzbegriffs ist hierbei zu betonen, dass auch volitionale<br />
und emotionale Aspekte gefragt sind, da unter anderem eine „Verunsicherungskompetenz“<br />
(Rhode-Jüchtern, Schneider 2009: 148), die Bereitschaft<br />
Komplexität und Mehrdeutigkeit zu ertragen, vonnöten ist.<br />
Die Fähigkeit und Fertigkeit zur mündigen Produktion von Geomedien ist<br />
eine demokratische Handlungskompetenz im Sinne emanzipatorischer und<br />
partizipatorischer Ansätze von Citizenship Education. Dies bedeutet erstens,<br />
dass der Einzelne befähigt ist, subjektive Deutungen und damit räumliche<br />
Szenarien zu konstruieren (gegebenenfalls auf der Basis der Dekonstruktion<br />
bestehender absolut-räumlicher Darstellungen mittels einer reflexiven Lesart).<br />
Diese Szenarien können zweitens wiederum mittels Geomedien für ein<br />
Zielpublikum abgestimmt dargestellt und kommuniziert werden. Im dritten<br />
Schritt erfolgt ein Eintreten in den Diskurs mit anderen zur Aushandlung<br />
einer gemeinsamen Deutung, wobei das Geomedium argumentationsunterstützend<br />
eingesetzt werden kann.<br />
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