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PEP realisiert werden. Somit steht die praktische Auseinandersetzung mit der<br />
entstandenen Planungsplattform (im Unterricht) in direkter Verbindung mit<br />
Spatial Citizenship und kann über die gemeinsame Herstellung alternativer<br />
räumlicher bzw. raumplanerischer Bedeutungen als Unterstützung des Konzepts<br />
verstanden werden.<br />
Grundlage für die Konzeption dieses Tools war eine im Sommer 2010 durchgeführte<br />
Projektwoche, in der ca. 40 Schüler diskursiv und kollaborativ einen<br />
raumplanerischen Visionsentwurf für den Salzburger Stadtteil Schallmoos<br />
entwickelten und kartographisch visualisierten (zusammenfassende Darstellung<br />
des Planungsablaufs: Vogler et al. 2010: 19–23). Die Qualität der Ergebnisse<br />
dieser Planung (Abb.1) 6 zeigt (u. a. auch über positive Rückmeldung<br />
seitens des Salzburger Instituts für Raumplanung, SIR), dass eine<br />
Unterstützung von Spatial Citizenship einerseits mit geringem technischem<br />
Aufwand möglich und andererseits sowohl im Hinblick auf Performanz als<br />
auch auf Output-Orientierung vielversprechend ist.<br />
7 Fazit – Subjektive Kartographie(n) und Spatial Citizenship<br />
Der Begriff der subjektiven Kartographie(n) ist an Spatial Citizenship theoretisch<br />
und praktisch an mehreren Stellen anschließbar. Vorweg: Jede Kartographie<br />
ist subjektiv. Es bedarf daher nicht zwingend des Plural, da die Vielgestaltigkeit<br />
bereits im Begriff des Subjektiven liegt. Dennoch wird hier die<br />
Mehrzahl verwendet: Im Spatial Citizenship Kontext (ebenso wie in anderen<br />
Ansätzen des vorliegenden Bandes) ist subjektive Kartographie bereits derart<br />
vielgestaltig und es existiert eine große Anzahl verschiedener Deutungen,<br />
Bewertungen und Wirkkräfte der jeweiligen wiederum mannigfaltigen Subjektivitäten<br />
in diversen räumlichen Repräsentationen, dass die Begrifflichkeit<br />
subjektive Kartographien durchaus angemessen erscheint.<br />
Spatial citizenship stellt das Subjekt und dessen Befähigung zur adäquaten<br />
und kritischen Nutzung von Geoinformation ins Zentrum. Durch den Bezug<br />
zur Raumaneignung grenzt sich der Ansatz deutlich von der klassischen<br />
Geographiedidaktik ab, die trotz Akteursbetrachtung die Kategorie Raum ins<br />
Zentrum stellt (vgl. Köck 1996). Mit der handlungstheoretischen Sozial-<br />
6 Inhaltliche Details der kollaborativen Planung bzw. hochauflösendere Karten sind im<br />
kompletten, von ca. 40 SchülerInnen gemeinsam erstellten Planungsbericht einsehbar unter:<br />
http://projects.giscience.at/geokom-pep/Bericht_run1_final.pdf.<br />
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