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äumlicher Nähe kann nun genauso Modus der Verhandlung sein wie räumliche<br />
Entfernung und Echtzeitkommunikation. Die Ausweitung der Kartographie<br />
in der digitalen Welt bedeutet somit keine Virtualisierung und Abgrenzung<br />
vom Alltag, sondern eine Potenzierung der Kommunikationsmöglichkeiten.<br />
Konsequenz ist eine neue Form der Handlungsfähigkeit und Aushandlungsfähigkeit,<br />
sowohl für das Subjekt, als auch letztlich für die Gemeinschaft.<br />
5 Kompetenzen – Instrumente zu Spatial Citizenship<br />
Vor dem Hintergrund der aufgezeigten Bausteine können im Folgenden zugehörige<br />
Komponenten von Spatial Citizenship aufgezeigt werden. Diese<br />
sind auch mit dem Begriff der Kompetenzen erfassbar. Kompetenzen stellen<br />
kognitive, volitionale und emotionale Fähigkeiten und Fertigkeiten dar, die in<br />
einer Vielzahl von Situationen anwendbar sind (vgl. Weinert 2002: 27–28)<br />
und sich dennoch nur in der Performanz zeigen. Einer direkten Messung sind<br />
sie nicht zugänglich. Auch soll eine standardisierte Erfassung mit der folgenden<br />
Aufstellung nicht angestrebt werden, noch wird eine derartige Vorgehensweise,<br />
mit Bezug auf viel diskutierte Begründungszusammenhänge (vgl.<br />
Donert 2010), hier als sinnvoll erachtet.<br />
Zur Arbeit mit Geomedien, sowohl im analogen als auch digitalen Bereich,<br />
ist ein gewisses Maß an technischen Kenntnissen notwendig. Vor dem Hintergrund,<br />
dass es hierbei im Spatial Citizenship Ansatz weder um das Programmieren<br />
von Anwendungsumgebungen, noch um komplexe Modellierungen<br />
und Analysen mit GI geht (vgl. Strobl 2008: 134), sondern um die<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten für das Alltagsleben eines Spatial Citizen, genügen<br />
hier angesichts der abnehmenden technischen Anforderungen auch im<br />
Bereich der neuen Medien grundlegenden Kenntnisse. „Klickvorlagen“ und<br />
technische Kompetenzen um ihrer selbst willen sind bestenfalls amüsant,<br />
schöpfen aber nicht die Möglichkeiten des Mediums zur Sinngebung aus.<br />
Verortete Sinngebung knüpft an den hinter Spatial Citizenship stehenden<br />
Baustein der mündigen Raumaneignung an. Mündige Raumaneignung wird<br />
dabei in Anlehnung an Daum (vgl. 2006: 11–13) als die Fähigkeit gedeutet,<br />
sich Raum (etwa in den im Curriculum 2000+ niedergelegten Bedeutungsvarianten)<br />
so zu erschließen, dass eine Orientierung sowie das Entwerfen und<br />
Realisieren von Handlungen unterstützt werden. Dies bedeutet, dass hierbei<br />
die Bedeutungszuweisung eine bewusste Entscheidung ist: Eine vorhandene<br />
Deutung wird kritisch reflektiert, angenommen oder bewusst umgedeutet.<br />
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