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wegerfahrungen“ und den Wahrnehmungsraum von Kindern und Jugendlichen<br />
hat, zeigen auch die folgenden Beispiele.<br />
Mira (14 Jahre, weiblich, 9. Klasse) wohnt in einem der Teilorte der Gemeinde.<br />
Anders als die vorangegangenen Kinder kann sie somit nicht zu Fuß<br />
zur Schule gehen. Sie fährt morgens immer mit dem Bus. Ihre bewusste<br />
Wahrnehmung beschränkt sich auf die Teile des Schulwegs, die sie zu Fuß<br />
bewältigt. „Ich gehe zur Türe hinaus ... und steige direkt in den Bus ... sonst<br />
ist da nichts, was mir auffällt.“ Mira zeichnet dementsprechend den Weg<br />
vom Haus bis zur Bushaltestelle (Abb. 6). Der Rest ihres Schulwegs, die<br />
Fahrt im Bus, wird von ihr nicht gezeichnet.<br />
Abb. 6<br />
Mira (w), 14 Jahre, 9. Klasse<br />
Auch die Schulwegzeichnung von Lena (13 Jahre, weiblich, 7. Klasse) lässt<br />
erkennen, dass sie eigentlich nur den Weg vom Haus zur Bushaltestelle und<br />
dann wieder von der Bushaltestelle zur Schule bewusst wahrnimmt bzw.<br />
wiedergeben kann (Abb. 7). Auch Lena fährt morgens mit dem Bus in die<br />
Schule. Ihr Weg führt sie dabei durch alle drei Teilorte der Gemeinde. In<br />
ihrer Zeichnung wird der Weg zwischen den Bushaltestellen allerdings nur<br />
durch die Namen der Teilorte dargestellt (hier aus Gründen der Anonymisierung<br />
ersetzt; Anm. d. Autorin). Besonderheiten während der Fahrt werden<br />
von ihr entweder nicht speziell wahrgenommen oder einfach nicht als Teil<br />
ihres eigenen Schulwegs empfunden. Nach Hüttenmoser (2004) sind Zeichnungen<br />
wie die von Lena und Mira typisch für Kinder und Jugendliche, die<br />
mit dem Auto zur Schule gefahren werden bzw. mit dem Bus fahren müssen.<br />
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