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9 Zur Didaktik des subjektiven Kartographierens<br />

Selbstgemachte subjektive Karten sind natürlich keine Spielerei und auch<br />

kein Selbstzweck, es handelt sich um sozialräumliche Praxis. Zum subjektiven<br />

Kartographieren gehören konkretere Anlässe, sowie Einbindungen in<br />

zunächst einfachere, leichter zu bewältigende Aufgaben- bzw. Themenstellungen<br />

und Problemzusammenhänge, die anfangs am besten stärker die<br />

eigene Lebenswelt im Nahraum direkt berühren (vgl. DGfG 2010: 30), beispielsweise:<br />

− Mein Schulweg (siehe den Beitrag von Daniela Schmeinck in diesem<br />

Band)<br />

− Die Straße, in der ich wohne, von oben (vgl. Daum 1985)<br />

− Orte und Plätze, die ich mag (die ich nicht mag)<br />

− Meine Welt, mein Leben, mein Dorf, mein Viertel (vgl. Daum 2010<br />

sowie den Beitrag von Jürgen Hasse in diesem Band) ...<br />

Fortschreitend können zweifellos konventionellere Themen durch subjektives<br />

Kartographieren bereichert werden, wie das Thema „Ölpest im Golf von<br />

Mexiko“ zeigt (vgl. Abb. 11).<br />

Gleichwohl zeichnen Schüler/innen von sich aus und spontan liebend gern<br />

Karten, sie stellen sich selbst ein Thema. In ihren originellen Einfällen, in<br />

denen ohne weiteres Vermischungen mit virtuellen Räumen und wunderlichsten<br />

Phantasiewelten vorkommen können, sollte man sie unbedingt bestärken<br />

(vgl. Odenbach 1957 [Wiederabdruck in diesem Band], Engelhardt<br />

1991, Geiger 1997, Jekel 2008). Weitere anregende Ideen finden sich in den<br />

in jeder Beziehung phantastischen Atlanten von Klare/Swaaij (2000) und<br />

Schalansky (2009).<br />

Einem ertragreichem subjektiven Kartographieren kommen naturgemäß offenere,<br />

weitergefasste Aufgabenstellungen sehr entgegen, die ein selbstbestimmtes<br />

Lernen implizieren (vgl. DGfG 2010: 7, 30). Methodische Feinheiten<br />

– so ein ständiger Maßstabswechsel, das Aufsuchen verschiedene topographischer<br />

Ebenen bzw. ein globaler Perspektivenwechsel – führen zu mehr<br />

Selbständigkeit und differenzierteren räumlichen Wahrnehmungsmustern<br />

(vgl. Lenz 2009: 20).<br />

Wie fängt man nun subjektives Kartographieren auf einfachstem Wege im<br />

Unterricht an? Subjektive Karten entstehen auf zunächst leeren Blättern im<br />

Format A4 oder A3, auf denen die Schüler/innen individuell bedeutsame<br />

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