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Die vorliegenden Ergebnisse zeigen in ihrem häufigen „Regelverstoß“ gegen<br />

die Methoden des kartographischen Arbeitens aber auch, dass Kinder und<br />

Jugendliche vielleicht gerade aufgrund mangelnder Fertigkeiten in der Beherrschung<br />

kartographischer Darstellungsmethoden in der Lage sind, ihrer<br />

Kreativität und Phantasie relativ freien Lauf zu lassen, weil sie mehr unwissend<br />

als absichtsvoll eher eine Protokarte anfertigen als eine Karte im Sinne<br />

des Geographieunterrichts. 3<br />

Vor allem altersspezifische Ähnlichkeiten in der (nach fachlichen Kriterien<br />

defizitären) Anfertigung einer Karte können nicht in einem linearen und vereinfachenden<br />

Sinne auf Defizite im fachlichen Unterricht zurückgeführt werden.<br />

Wenn die meisten der untersuchten (Karten-)Bilder auch den Charakter<br />

von Steilbilder hatten (einer Kombination von Grund- und Aufrisszeichnung)<br />

und diese ebenso bei Elfjährigen wie bei Sechzehnjährigen vorkamen, so<br />

machen die Forschungen zu Kinderzeichnungen darauf aufmerksam, dass<br />

Unterschiede im bildnerischen Verhalten zwischen den relativ weit auseinander<br />

liegenden Altersgruppen oft nur gering sind und abstraktere Darstellungen<br />

erst jenseits des Jugendalters üblich werden (vgl. Reiß 1996: 107).<br />

3.1.1 Klarheit der Darstellung<br />

Die Phantasielandkarten, die Odenbach seinem o. g. Beitrag illustrierend beigefügt<br />

hat, lassen ein hohes Maß an Exaktheit der Darstellung erkennen. Die<br />

SchülerInnen haben sich in der Anfertigung der Karten offensichtlich auf differenzierte<br />

methodische Kenntnisse gestützt, die sie in der schulischen Kartenarbeit<br />

erworben haben dürften. Die handschriftlichen Einträge sind gut<br />

lesbar, die verwendeten Symbole leicht erkennbar und schon ohne Legende<br />

verständlich. Die in Abb. 6 im Beitrag von Odenbach abgedruckte Karte<br />

eines Mädchens aus dem sechsten Jahrgang illustriert die Qualität der angefertigten<br />

Arbeiten, wenn hier auch nicht unterstellt werden sollte, dass alle<br />

abgelieferten Karten diesen Grad der Perfektion erreicht haben dürften. Zwar<br />

sagt Odenbach nicht explizit, in welcher Schulform er seine Untersuchungen<br />

durchgeführt hat; aus einem anderen Aufsatz, auf den er sich in seinem hier<br />

wieder abgedruckten Beitrag bezieht, darf aber geschlossen werden, dass er<br />

3 Knut Philipps macht darauf aufmerksam, dass der zeichnerische Ausdruck von Bedeutungen<br />

aus der persönlichen Wahrnehmung der Welt von Kindern durch die standardisierte<br />

Einübung von Zeichentechniken eher behindert als gefördert werden kann (vgl. Philipps<br />

2004: 13).<br />

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