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Daniela Schmeinck<br />

Eigene Wege gehen – Vom Schulweg in die Welt<br />

Im Schnitt geht jedes Kind in seiner Grundschulzeit rund 750 bis 800 Mal<br />

den Weg zur Schule und wieder zurück nach Hause. Bis zum Abitur haben<br />

die meisten Schülerinnen und Schüler ihren Schulweg etwa 2200 bis 2400<br />

Mal 1 zurückgelegt. Der Schulweg zählt somit zu einer der bedeutendsten<br />

Raum- bzw. Mobilitätserfahrungen im Kindes- und Jugendalter.<br />

Aktuelle Studien lassen jedoch große Veränderungen bei der Bewältigung<br />

des Schulwegs erkennen. Neben alljährlich veröffentlichten Unfallstatistiken<br />

belegen nationale sowie internationale Studien, dass der Anteil der Kinder<br />

und Jugendlichen, die den täglichen Weg zur Schule ohne Begleitung ihrer<br />

Eltern oder sonstigen Erwachsenen bewältigen, in den vergangenen 30 Jahren<br />

kontinuierlich abgenommen hat. Legten Mitte der siebziger Jahre knapp<br />

50 % der 6–12-Jährigen den Weg zur Schule noch alleine zurück, waren es<br />

Ende der neunziger Jahre gerade noch ca. ein Drittel. Die deutliche Abnahme<br />

der selbstständigen Mobilität zeigt sich auch im Anstieg der erwachsenen Begleitpersonen.<br />

So verdreifachte sich in dem gleichen Zeitraum der Anteil der<br />

auf dem Schulweg von Erwachsenen begleiteten Kinder auf 20 %. Der Anteil<br />

Kinder und Jugendlicher, die mit dem PKW zur Schule gefahren werden, hat<br />

sich in diesem Zeitraum ebenfalls nahezu verdoppelt (vgl. Funk 2007: 20f.).<br />

Vergleichbare Ergebnisse zeigen sich auch in anderen europäischen Ländern.<br />

Hillmann, Adams und Whitelegg (1990) stellen bei den 7–15-jährigen Kindern<br />

in Großbritannien, die alleine zur Schule gehen, im Zeitraum von 1971<br />

bis 1990 einen Rückgang von 80 % auf 10 bis 15 % fest. O’Brien et al.<br />

(2000) bestätigen auch für den Zeitraum nach 1990 noch eine entsprechende<br />

1 Zugrunde gelegt wurden hier rund 40 Wochen pro Schuljahr und insgesamt 12 Schuljahre<br />

bis zum Abitur (Anm. d. Autorin).<br />

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