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Das vollständige Grundregelwerk mit satten 380 Seiten! - Degenesis

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144<br />

gestellten Grundsätze hoch und sind Teil seiner noch immer<br />

wuchernden Unternehmung. Heute unterstützen die Neolibyer<br />

die Dörfer und rüsten die Geißler aus, sind ein Aspekt der<br />

großartigen symbiotischen Beziehung der africanischen Völker.<br />

Africa ist nicht länger ein von Bürgerkriegen und schwerer<br />

Armut gezeichneter Kontinent. <strong>Das</strong> schreiben sich die Händler<br />

zu. Ihr Handel spannt ein Band zwischen tausenden von<br />

Klans, vereinigt sie in einem Warenkreislauf. Bring dem Volk<br />

Wohlstand, und du nimmst ihm die Motivation für Kriege. <strong>Das</strong><br />

ist keine Mystik, wie die Geißler sie gerne bemühen. Alles lässt<br />

sich in Zahlen und Regeln kleiden. Eine Welt, in der sich die<br />

Neolibyer auskennen.<br />

. . . D I E G E I S S E L<br />

I N D E R A N D E R E N<br />

Nicht der Handel allein macht die Neolibyer zu den erfolgreichsten<br />

Händlern des Mittelmeerraums. Einen großen Teil<br />

ihres Reichtums verdanken sie den Artefaktgründen der<br />

Nordvölker. Mit ihren Schiffen schaffen sie Schrotter und<br />

Geißler an die frankische und purgische Küste, rumpeln <strong>mit</strong><br />

ihren fahrbaren Festungen, den so genannten Drangpanzern,<br />

an Land und nehmen sich bislang unberührte Quadranten<br />

vor. Ihr Kartenwerk ist dabei ausgezeichnet: Meist ist es eine<br />

Auflage des Auktionators, einen Kartographen <strong>mit</strong>zuführen,<br />

der die alten Straßenzüge vermisst und aufzeichnet, so dass<br />

aus den resultierenden Karten neue Konzessionen abgeleitet<br />

werden können.<br />

Geißler sind bei solchen Plünderexpeditionen unentbehrlich<br />

und tragen zum schlechten Ruf der Neolibyer bei der einheimischen<br />

Bevölkerung bei. Denn während die Händler sich besonnen<br />

geben, ergehen sich die Krieger in einem Rachefeldzug<br />

am weißen Mann. Sie überfallen Dörfer und machen Sklaven,<br />

wecken da<strong>mit</strong> den Widerstand der Sippen. Es vergeht kaum<br />

eine Nacht, in der nicht Brandpfeile gegen die stählerne Haut<br />

der Drangpanzer schlagen oder Geißlerpatrouillen angegriffen<br />

werden.<br />

Franka und Purgare waren die ersten Länder, die unter dem<br />

Ansturm der neolibyschen Schrottertrupps zusammenfuhren.<br />

Jetzt, Jahrhunderte später, sind die Ruinen geplündert. Die<br />

Karten sind vollständig, die Quadranten durchwühlt. Die Neolibyer<br />

orientieren sich neu. Borca scheint vielversprechend.<br />

Auch die Kriege in Hybrispania und im Balkhan versprechen<br />

großen Profit.<br />

B E D A I N<br />

Bedain, die Schrotter-Insel <strong>mit</strong> ihrer legendären Hafenstadt<br />

Syrakus ist der Vorhof zum africanischen Kontinent und<br />

Zwischenstop der neolibyschen Plünder-Expeditionen. Hier<br />

werden Anlagen abgeladen, von erfahrenen Schrottern zerlegt<br />

und wieder verschifft. Die Neolibyerin Khadala hat Syrakus zu<br />

ihrer Heimat erklärt und dort ein gewaltiges Technik-Imperium<br />

errichtet, das seinesgleichen sucht.<br />

P R U N K U N D E I T E L K E I T<br />

Neolibyer haben die Kunst des Handels perfektioniert, sind<br />

der fleischgewordene Kapitalismus. In ihrer Welt hat alles<br />

einen Preis, Hindernisse sind Kostenpositionen in ihrer Ge-<br />

schäftsbilanz. Menschen und ihre Gefühle verkommen zu<br />

käuflichen Waren, ein Grundrecht wie Freiheit wird belächelt<br />

und dann ignoriert. Freiheit gibt einem nur ein großes Vermögen,<br />

<strong>mit</strong> dem man sich die Unfreiheit anderer erkaufen kann.<br />

Blickt man auf die prachtvollen Boulevards Tripols, auf die<br />

reich geschmückten, stolzen Menschen, die bunten Märkte <strong>mit</strong><br />

Kunstwerken aus aller Welt und lässt sich von der Weltoffenheit<br />

und dem lautstarken, aber friedlichen Treiben berauschen,<br />

so hat man einen kurzen Blick in die Seele der Neolibyer getan.<br />

Reichtum, Prunk und ein zutiefst empfundenes Selbstbewusstsein<br />

sind die Eckpfeiler ihres Lebens. Die Sucht nach Erfolg<br />

und das Bestreben, zu den Reichsten Tripols zu gehören sind<br />

der Triebmotor, der sie Tag um Tag zu noch härterer Arbeit<br />

antreibt.<br />

Die Flinte ist ein Statussymbol aus alten Tagen, das sich in<br />

das Heute gerettet hat. Die modernen Flinten bestechen durch<br />

ihre elegante schlanke Form und feinste Ziselierung der Läufe.<br />

Gold und Edelsteine sind gern gesehene Elemente – wenn sie<br />

denn in Mode sind. Tripol ist auch hier die bestimmende Kraft:<br />

Wer nicht als Hinterwäldler und Banause dastehen will, muss<br />

sich den flatterhaften Gepflogenheiten der Metropole anpassen.<br />

Dabei kommt es nicht auf die Kampftauglichkeit der Flinte<br />

und schnöde Fakten wie Schussrate oder Magazinkapazität<br />

an, sondern schlicht auf Äußerlichkeiten. Echter, widerlich<br />

blutiger Kampf ist den Geißlern vorbehalten. Darüber ist man<br />

auch sehr froh und fächelt sich erleichtert ein wenig Luft zu.<br />

Die Waffen sind für die Händler neben ihrer Kleidung eine<br />

Möglichkeit, ihren Reichtum zur Schau zu stellen.<br />

Aber ein Neolibyer muss auf weit mehr achten, will er<br />

gesellschaftlich nicht in die Mittelmäßigkeit absacken. Die<br />

ihm ergebenen Händler wie auch seine Sklaven sollten dem<br />

Zeitgeist Tribut zollen und nicht wie eine Herde Bettler oder<br />

farbenblinder Wilder daherkommen. Erst abseits Tripols versandet<br />

die Dekadenz in einer Wüste der Gleichgültigkeit. Man<br />

trägt die Farben, die dem Gemüt und Charakter entsprechen,<br />

kann alle Zwänge abschütteln.<br />

K A R T O G R A P H E N<br />

Konzessionen sind begehrt und erzielen bei den Auktionen<br />

Spitzenpreise – Vermögenswerte, die die weniger reichen Neolibyer<br />

unmöglich aufbringen können. Mehr aus der Not, als<br />

aus Begeisterung für die Sache entwickelten sich daraus neue<br />

Berufe, wie der des Kartographen. Sie durchmessen das Land,<br />

zeichnen Karten, vermerken Handelsrouten und markieren<br />

auf Wunsch auch politische Einflüsse. Nahezu auf jeder Plünderexpedition<br />

ist ein Neolibyer <strong>mit</strong> Sextant, farbigen Stiften<br />

und Rollen an Papier dabei.<br />

H A N D E L S N E T Z E<br />

Die bekannte Welt ist längst aufgeteilt unter den Neolibyern.<br />

Ihr unübertroffener Erfolg ist allerdings nicht ausschließlich<br />

durch den Geschäftssinn des Einzelnen begründet. Vielmehr<br />

ist es das planmäßige Ausschwärmen und die Eroberung neuer<br />

Handelswege, ohne sich untereinander zu schaden oder auch<br />

nur zu behindern. Den Kult <strong>mit</strong> einem wuchernden Schleimpilz<br />

zu vergleichen, würde sicherlich von den Neolibyern <strong>mit</strong><br />

einem säuerlichen Lächeln quittiert werden. Passend ist es dennoch.<br />

Gierig absorbiert er jegliche Nahrung und zieht sich nur

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