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Das vollständige Grundregelwerk mit satten 380 Seiten! - Degenesis

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T O T E N B Ü C H E R<br />

Die Ägypter statteten ihre Gräber <strong>mit</strong> Totenbüchern aus, mystischen<br />

Wegweisern in die gefährliche Unterwelt. Gelangte die<br />

Seele des Verstorbenen schließlich in das Reich der Toten, so<br />

musste sie vor Osiris und seinen 42 dämonischen Assistenten<br />

bestehen. Wurde sie als sündig erachtet, so warteten grausame<br />

Strafen auf sie. Galt sie hingegen als würdig, so gelangte sie<br />

in den himmlischen Bereich der Felder von Yaru. Dort stand<br />

das Korn kräftig auf den Feldern und das Leben glich dem zu<br />

Lebzeiten.<br />

Einiges deutet darauf hin, dass die Totenbücher bereits von<br />

den ersten in Ägypten ansässigen Anubiern eingeführt wurden.<br />

Die Bücher enthielten eine <strong>vollständige</strong> Abschrift der Lebensessenz<br />

des Verstorbenen – in einer Sprache, die das Auge<br />

nicht zu lesen vermochte. Man sagt, dass nur Anubis selbst in<br />

der Lage war, die Schrift zu entschlüsseln – und er war es auch,<br />

der sie Osiris und seinen Dämonen vorlas. Erfreuten die Passagen<br />

den Gott der Unterwelt, so ließ er die Bücher nach Yaru<br />

schicken (möglicherweise ein Tempel). Langweilte sich Osiris,<br />

vernichtete er die Schrift <strong>mit</strong> einem Fingerzeig. Selbst Anubis<br />

konnte sie daraufhin nicht mehr entziffern. Noch immer<br />

existieren zahllose dieser Totenbücher. Viele wurden aus den<br />

Grüften in der arabischen Wüste geborgen. Man überantwortet<br />

sie jungen Anubiern, stellt ihnen den Geist eines Urahns<br />

zur Seite. Doch erst wenn Anubis wieder unter den Lebenden<br />

weilt, werden sich die Bücher öffnen und zu uns sprechen.<br />

Wird ein Anubier in die verbotene Stadt berufen, so ist das<br />

ein Schritt ins Ungewisse, den nur wenige wagen. Den Legenden<br />

nach erklimmt ein Priester des Nachts die staubigen Stiegen<br />

seines Knochenhauses, weckt ihn aus traumlosem Schlaf.<br />

Man sagt, der Priester sei in das Ornat des Anubis gekleidet:<br />

Eine prunkvolle, <strong>mit</strong> Gold und Lapislazuli verzierte Schakal-<br />

Maske throne auf seinen Schultern, sein Körper sei schwarz<br />

vom Baumharz. Um die Hüfte habe er ein kobaltblaues Tuch<br />

geschlungen und in der Hand halte er ein Ankh aus reinem<br />

Elektrum. Er reicht dem Auserwählten ein Fläschchen <strong>mit</strong><br />

einem Tonikum (man sagt, es schütze vor den Giften der Psychovoren)<br />

und verschwindet wortlos wieder in der Nacht. An<br />

diesem Tag spaltet sich der Weg des Anubiers: Er kann weiterhin<br />

als Schamane durch die africanischen Dschungel streifen,<br />

<strong>mit</strong> den Geißlern in den Krieg ziehen oder an der Seite eines<br />

Neolibyers fremde Länder erschließen. Oder er wendet seiner<br />

Vergangenheit den Rücken zu, taucht in den Psychovoren des<br />

Nils unter und wird nie wieder gesehen. Die Entscheidung<br />

liegt bei ihm.<br />

...<br />

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