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Das vollständige Grundregelwerk mit satten 380 Seiten! - Degenesis

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360<br />

weiß, wie er sich gegen die anderen Spieler behaupten soll.<br />

Geben Sie einem Mitläufer die Möglichkeit, sich mehr ins<br />

Spiel einzubringen und bestrafen Sie ihn nicht, wenn er die<br />

Gelegenheit verstreichen lässt. Wenn Sie irgendwann merken,<br />

dass der Mitläufer auf ein Geschehen anspringt, dann fördern<br />

Sie ihn, indem Sie ihn dadurch für eine Zeit in den Mittelpunkt<br />

der Geschichte holen. Aber es ist auch vollkommen in Ordnung,<br />

wenn der Mitläufer zufrieden ist dabei zu sein: Auch<br />

Zuschauen kann Freude bereiten.<br />

J E D E R S P I E L E R C H A R A K T E R<br />

I S T G L E I C H W I C H T I G<br />

Neben den verschiedenen Spielertypen sollten Sie auch die<br />

Motivationen und Ziele der Spielercharaktere bedenken. Viele<br />

Spieler entwickeln eine interessante Hintergrundgeschichte für<br />

ihre Figur und freuen sich, wenn diese Hintergrundaspekte im<br />

Spiel auftauchen.<br />

Werfen Sie also einen Blick auf die Geschichte der Spielercharaktere<br />

und schauen Sie, wie dieses Material in Ihrem Spiel<br />

verwenden werden kann.<br />

Überlegen Sie sich, wie Sie aus den einzelnen Spielercharakteren<br />

eine gut eingespielte Gruppe machen können. Denn je<br />

nach Ausrichtung und Fähigkeiten der Charaktere sollte jede<br />

Spielerfigur ihren Teil zum Abenteuer beitragen können. Wenn<br />

Ihr Abenteuer nur aus Kämpfen und Konflikten besteht, so<br />

können Mechaniker und Diplomaten wenig zum Erfolg des<br />

Abends beitragen und fühlen sich übergangen.<br />

Achten Sie also darauf, dass jede Figur Gelegenheit hat,<br />

einmal am Abend im Rampenlicht zu stehen. Entwerfen Sie<br />

dazu für jede Figur eine Herausforderung, die am besten von<br />

dieser Figur zu lösen ist. Denken Sie dabei aber auch an alternative<br />

Lösungsmöglichkeiten, denn schließlich können Ihnen<br />

Ihre Spieler immer einen Strich durch die Rechnung machen,<br />

indem Sie sich aufteilen oder einen unerwarteten Lösungsweg<br />

einschlagen.<br />

Jedes Abenteuer ist eine Sammlung verschiedenartigster<br />

Konflikte, die gelöst werden wollen. Aber Konflikt bedeutet<br />

nicht gleich Kampf! Eine Situation, in der die Spielercharaktere<br />

einen Feind auf ihre Seite bringen müssen, kann sehr viel<br />

spannender und aufregender als ein brutales Scharmützel sein.<br />

Der Schauspieler der Gruppe könnte so zum Star des Abends<br />

werden. Oder Sie entwickeln eine Szene, in der der Schrotter-<br />

Spieler unter Zeitdruck ein Gefährt reparieren muss; die anderen<br />

Spielercharaktere schützen ihn in der Zwischenzeit vor<br />

Angriffen oder der Entdeckung.<br />

D A S S P I E L I S T F Ü R A L L E D A<br />

Machen Sie Ihren Spielern klar, dass es auch ihr Spiel ist.<br />

Ermuntern Sie diese, Schauplätze, Figuren und Handlungen<br />

zu erfinden und ins Spiel einzubauen. Hat ein Spieler beispielsweise<br />

sein Heimatdorf ausgearbeitet und möchte es im<br />

Verlauf des Spiels besuchen, so können Sie ihn bitten, den Ort<br />

nach seinem Gusto zu beschreiben und auch die Figuren zu<br />

erfinden, auf die die Spielercharaktere dort treffen werden.<br />

Vergessen Sie nicht: Alles, was der Spieler nicht erwähnt,<br />

kann von Ihnen immer noch ausgeschmückt und umgestaltet<br />

werden. Falls ein Spieler diese erzählerische Macht aus Selbstsucht<br />

für seinen eigenen Vorteil nutzen möchte, so können Sie<br />

jederzeit den Spieß umdrehen: Vielleicht gibt es noch offene<br />

Rechnungen oder gebrochene Versprechen, die den Spielercharakter<br />

jetzt ganz anders dastehen lassen?<br />

Erklären Sie Ihren Spielern, dass Sie als Spielleiter immer<br />

ein Veto-Recht haben, aber dieses nur einsetzen werden, wenn<br />

Sie da<strong>mit</strong> den Spielspaß für die Spieler steigern können. Denn<br />

Spaß für die Spieler ist nicht gleich Spaß für die Charaktere. Je<br />

schwerer es ein Charakter hat, desto mehr ist dessen Spieler<br />

gefordert – sofern er eine Möglichkeit sieht, irgendwie <strong>mit</strong> den<br />

Problemen seines Charakters fertig zu werden.<br />

Als Spielleiter werden Sie häufig viele unterschiedliche<br />

Figuren darstellen müssen. Wenn jetzt die Spieler <strong>mit</strong> neuen<br />

daherkommen, kann es eng werden für Sie. Es soll ja nicht in<br />

Stress ausarten. Überlassen Sie diesen Charakter einem anderen<br />

Spieler und versorgen Sie diesen gelegentlich <strong>mit</strong> geheimen<br />

Informationen über die Nichtspielerfigur. Und wenn der<br />

Spieler diesen Charakter etwas Falsches sagen lässt, können Sie<br />

immer noch von Ihrem Veto-Recht Gebrauch machen – oder<br />

beschließen, dass sich die Figur leider getäuscht hat.<br />

F R E U N D E U N D F E I N D E<br />

Eine Variante dieser Technik ist das sogenannte Freund-Feind-<br />

System. Hierzu erschafft jeder Spieler nicht nur seine eigene<br />

Figur, sondern umreißt auch kurz jeweils einen Freund oder<br />

Feind seines Charakters. Diese Figuren werden dann den anderen<br />

Spielern anvertraut und von diesen detailliert ausgearbeitet.<br />

Feind kann hier auch einfach Kontrahent oder Konkurrent bedeuten,<br />

einfach jemanden, der sich in einem Konflikt <strong>mit</strong> der<br />

Spielerfigur befindet: ein eifersüchtiger Bruder oder eine auf<br />

Vergeltung sinnende Ex-Geliebte geben gute Feinde ab; oder<br />

aber auch ein Richter, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht<br />

hat, den Spielercharakter für ein Verbrechen zu überführen,<br />

was dieser nie begangen hat.<br />

So hat jeder Spieler eine ungefähre Ahnung von seinem<br />

Freund und seinem Feind, aber nur die zuständigen Spieler<br />

wissen genau Bescheid.<br />

S P I E LV O R B E R E I T U N G ,<br />

Z E I T P L A N U N G U N D<br />

D I V E R S E P R O B L E M E<br />

Wie Sie sich auf Ihren <strong>Degenesis</strong>-Spielabend vorbereiten,<br />

hängt von Ihnen ab: Manche Spielleiter planen den gesamten<br />

Abend, entwickeln unzählige Schauplätze und Nichtspielercharaktere,<br />

andere beginnen <strong>mit</strong> einer ungefähren Vorstellung<br />

und improvisieren den Rest.<br />

P L A N E N S I E D E N A B E N D !<br />

Entscheiden Sie vorher, wie viel Zeit Sie ungefähr für den<br />

Spielabend zur Verfügung haben. <strong>Das</strong> gibt Ihnen die Möglichkeit,<br />

die Struktur Ihres Abenteuers an die Spielzeit anzugleichen.<br />

Wenn Sie vorher wissen, dass Sie vier volle Stunden<br />

spielen können, so sollten Sie Ihr Abenteuer so strukturieren,<br />

dass Sie beispielsweise den ersten Akt an einem Abend durchspielen<br />

können.<br />

Bleiben Sie dabei flexibel – wenn Ihre Spieler mehr Zeit<br />

brauchen, so ist das nicht weiter schlimm. Probleme gibt es<br />

nur, wenn Ihre Spieler nicht mehr weiter wissen. Dann sollten<br />

Sie die betreffende Szene schnell zu Ende bringen und eine

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