Das vollständige Grundregelwerk mit satten 380 Seiten! - Degenesis
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292<br />
B A L K H A N<br />
<strong>Das</strong> Musen-Burn gilt als die wohl seltsamste Variante der Droge.<br />
Der normale Städter weiß da<strong>mit</strong> nichts anzufangen; gerade<br />
in den Voivodaten steht den Menschen der Sinn nicht nach<br />
wilden Hirngespinsten und lallenden Idioten, die ihr Wasser<br />
vor innerer Erregung nicht halten können. Man hat <strong>mit</strong> beiden<br />
Beinen auf dem Boden zu stehen – wer ihn verlieren will, sollte<br />
es gefälligst <strong>mit</strong> Alkohol versuchen.<br />
<strong>Das</strong> balkhanische Burn ist allerdings in intellektuellen<br />
Kreisen und vor allem in spirituellen Vereinigungen ein Dauerbrenner.<br />
Ein organisierter Handel im großen Stil ähnlich<br />
dem Bion-Burn lohnt sich für die Apokalyptiker bei dem eingeschränkten<br />
Kundenstamm kaum. Ein weiteres Problem sind<br />
die erschwerten Erntebedingungen: Die Knospen bilden sich<br />
größtenteils in Grotten und Höhlen aus, welche wiederum von<br />
den grotesken Dushani bewacht oder bewohnt werden. In den<br />
seltensten Fällen lassen diese Wesen <strong>mit</strong> sich reden, Ernter verschwinden<br />
regelmäßig. Es scheint, als würden die Beseelten die<br />
Droge eifersüchtig hüten, vielleicht stört es sie aber auch, dass<br />
wildfremde Menschen durch ihre Behausungen trampeln.<br />
H Y B R I S PA N I A<br />
Die hybrispanischen Guerilleros fordern das Burn für sich,<br />
und werden dabei von der Bevölkerung unterstützt. Mehrere<br />
Familien leben am Rande der größeren, potenten Felder und<br />
teilen sich die geringen Einkünfte aus dem Verkauf der Droge.<br />
Meist werden sie direkt von einzelnen Guerilla-Truppen für ihre<br />
Dienste <strong>mit</strong> geraubten africanischen Waffen entschädigt. Der<br />
Ertrag aus minderwertigen Sporenfeldern wird zumeist nach<br />
Franka exportiert, und von da weiter nach Borca und Purgare.<br />
Obwohl keiner der hybrispanischen Kämpfer es zugeben<br />
würde, ist das Argus-Burn der wahre Held des Widerstands.<br />
Obwohl die im Rausch durchlebten Visionen bestenfalls als<br />
nebulös bezeichnet werden können, versetzen sie die hybrispanischen<br />
Guerilla-Truppen in einen Zustand ständiger<br />
Paranoia, der vor Behäbigkeit schützt und sie Hinterhalte<br />
aufspüren lässt. Trifft jetzt noch die ein oder andere Vision<br />
zu, ist die Bedeutung der Droge für die Kultur der Hybrispanier<br />
überdeutlich: <strong>Das</strong> Burn ist die Seele des Widerstands, die<br />
Kämpfer das Fleisch und die ausführende Hand.<br />
P U R G A R E<br />
Apokalyptiker-Scharen haben den Drogenhandel in Borca<br />
fest in der Hand, entsenden Kuriere und Erntehelfer in entfernteste<br />
Länder, scheuen keine Mühen, um dem Kunden die<br />
Freuden eines Burn-Rausches zu ermöglichen. In Purgare<br />
ist dies anders. Allein die Abhängigkeit vom Wohlwollen der<br />
Hellvetiker bei der Überquerung der Alpen und die da<strong>mit</strong> vorgegebenen,<br />
von den Spitaliern leicht zu patrouillierenden Wege<br />
machen die Purgare-Connection zu einem riskanten Unterfangen.<br />
Der Transport des Burns in größeren Mengen ist nur<br />
entlang der Mittelmeerküste nach Franka möglich – und selbst<br />
hier gilt es den Sichelschlag zu überqueren. Kleinere Mengen<br />
der Droge sind in Borca für horrende Kosten von Söldnern<br />
oder Hellvetikern zu erwerben.<br />
Der größte Absatzmarkt für Glorien-Burn findet sich in<br />
Hybrispania. Die Beschaffung gilt als kriegsentscheidend und<br />
wird von ehemaligen Guerillero-Trupps, meist Versehrten<br />
oder Alten, übernommen.<br />
A F R I C A<br />
Obwohl der psychovore Pflanzengürtel längs des Äquators eine<br />
Schöpfung des Primers ist, finden sich nur wenige Ähnlichkeiten<br />
zu den Sporenfeldern. Massai-Sippen sollen auf Früchte<br />
<strong>mit</strong> betörender Wirkung und halluzinogene Pilze im dampfenden<br />
Dschungel des africanischen Kernlandes gestoßen sein,<br />
aber die Effekte des Burns blieben bisher unerreicht.<br />
D I S K O R D A N Z - Z O N E<br />
Die diskordischen Sporenfelder im Mittelmeerraum und<br />
Teilen des Balkhans wurden vor Jahrhunderten von ihren<br />
Erden-Chakren abgestoßen, die Nabelschnur zum Kollektiv<br />
zertrennt. Und doch gebären auch sie noch Burn-Knospen.<br />
Die Gewinnung der Droge ist ungleich schwieriger, da die Versporung<br />
nicht länger einen Kanal in das Erden-Bewusstsein<br />
öffnet, das dem Suchenden den Weg zu den Rauschsporen<br />
weist. Stattdessen lenkt das diskordische Sporenkollektiv den<br />
Ernter in eine Falle – zu den Fressknospen des Feldes.<br />
Wer dem zu begegnen weiß, riskiert noch immer, seine<br />
Seele an die bizarren Wahnvorstellungen zu verlieren, die im<br />
versporten Zustand auf ihn einbranden: Kafkaeske Verwandlungen,<br />
wogende Meere aus schillernden Insektenleibern und<br />
fauliger Regen gehören dabei zu den harmloseren Illusionen.<br />
Die Suche nach diskordischem Burn kennt nur zwei Währungen<br />
– Verstand und Leben.<br />
A p p e n d i x