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Das vollständige Grundregelwerk mit satten 380 Seiten! - Degenesis

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Geflecht aus Handelsbeziehungen. Schiffe stachen in See und<br />

entließen Schrotter in die verheerten und menschenleeren europäischen<br />

Küstenregionen, um hinfortzuschaffen, was man<br />

daheim gebrauchen konnte.<br />

Die Africaner hatten nicht viel übrig für die weißen Jammergestalten<br />

im Norden, doch noch schluckten sie ihren Zorn<br />

herunter. Der weiße Mann schien keine Gefahr mehr zu sein,<br />

und er war ein unwürdiger Gegner.<br />

D E R L Ö W E Z E I G T K R A L L E N<br />

<strong>Das</strong> sollte sich ändern, als die hybrispanischen Conquistadores<br />

in Africa einfielen und eine Schneise der Zerstörung von<br />

Gibraltar bis nach Tripol zogen. Die Aufbauarbeit von Jahren<br />

war dahin, stolze Städte und Menschen wurden ein Raub der<br />

Flammen. Und die Africaner verstanden. Niemals würde der<br />

weiße Mann sie in Frieden leben lassen – egal wie schlecht es<br />

ihm selber dabei ging –, zu verlockend schien ihm der schwarze<br />

Kontinent. Hielt man ihn nicht in Ketten, auf ewig wäre er<br />

eine Bedrohung.<br />

Tatsächlich gelang es, die hybrispanische Armee bei Tripol<br />

<strong>mit</strong> vereinten Kräften zu besiegen und zurückzuwerfen. Für<br />

den Kult der Geißler waren die zahllosen Schlachten eine<br />

Bewährungsprobe – die er bestand. Er verkörperte die neue<br />

Hoffnung Africas sich endgültig aus dem Würgegriff Europas<br />

zu befreien und Rache einzufordern für die erlittenen Demütigungen.<br />

Die Geißler setzten nach, drängten die kopflose hybrispanische<br />

Armee zurück in ihr Heimatland, und besetzten dieses.<br />

Kriegsgefangene wurden in langen, traurigen Konvois in die<br />

zerstörten africanischen Städte verschleppt, wo sie beim Wiederaufbau<br />

oder auf den Plantagen und Ölfeldern helfen mussten.<br />

<strong>Das</strong> weiße Volk zahlte seine Schuld <strong>mit</strong> seinen Kindern ab.<br />

L E B E N S A D E R N<br />

<strong>Das</strong> aus Ahaggar-, Air- und Tibesti-Gebirgsmassiv gebildete<br />

Dreieck gilt als das Herz des Nordens und Ursprung der<br />

reichen Vegetation Africas. Die durch den Westwind herangetragenen<br />

Regenwolken entladen ihre Fracht an den schroffen<br />

Hängen und ergießen sich in einen dampfenden Dschungel<br />

– einst eine unfruchtbare Kies- und Sandebene, von den Alten<br />

Ténére-Region genannt, jetzt ein Meer aus Dunst und dichtem<br />

Grün, das nur hier und dort von schroffen Felsformationen<br />

durchstoßen wird. Der Emi Koussi im Tibesti ist der König<br />

unter diesen Himmelsstürmern: Mit seinen 3415 Metern ist er<br />

der höchste Punkt der Sahara und weithin sichtbar.<br />

Hier nehmen die Lebensadern des weiten Landes ihren<br />

Anfang, hier werden sie <strong>mit</strong> Wasser gespeist, das in breiten<br />

Strömen das Land durchschneidet und in einen Garten Eden<br />

verwandelt. Bis hinab nach Nigeria reicht das feine Netz der<br />

Flüsse und Bäche. So weitläufig ist es, dass niemand es bislang<br />

vollständig erforschen konnte. Ein Flickenteppich aus Grün-<br />

und Brauntönen breitet sich über den Kontinent aus und spart<br />

nur die Bergmassive aus. Kalt und hart lugen sie aus der vor<br />

Leben vibrierenden Masse. Breite Schneisen in der Vegetation<br />

zeugen von ständiger Veränderung und geologischer Evolution:<br />

Ungehindert von der bestimmenden Hand des Menschen<br />

gräbt sich das Wasser neue Betten. Nur die Gebirge haben<br />

Bestand in diesem neuen Africa.<br />

D A S L A N D Ä C H Z T<br />

Die africanische Landmasse schmiegt sich <strong>mit</strong> ihrer Küste<br />

des ehemaligen Algeriens und Marokkos eng an die Ausläufer<br />

des Sichelschlags – die tektonische Anomalie ist kaum einen<br />

Steinwurf entfernt. Oben von den Klippen blickt man auf<br />

zerschmetterte Erdschollen und geborstene Granitmonolithe,<br />

so groß wie Hochhäuser und vor langer Zeit zu einem<br />

unbezwingbaren Labyrinth aus Hohlräumen und Spalten aufgeworfen.<br />

Der gigantische Trümmerhaufen ist noch immer in<br />

Bewegung, er ächzt und poltert; Erdbeben lassen vermeintlich<br />

sichere Höhlen zusammenstürzen. Eine Expedition hätte noch<br />

<strong>mit</strong> anderen Unwägbarkeiten zu kämpfen: <strong>Das</strong> Gestein ist glitschig<br />

von der Gischt des Mittelmeeres, den angeschwemmten<br />

Algen und Moosen; durch vulkanische Aktivität freigesetzte<br />

Giftgase sind ebenso tödlich wie die sich entladenden Geysire,<br />

deren kochendes Wasser einem Menschen die Haut in Sekunden<br />

von den Knochen kocht. Der Tod ist allgegenwärtig,<br />

wenn man ihm nicht gerade <strong>mit</strong> modernster Technik die Stirn<br />

bietet.<br />

D A S L A N D E R B L Ü H T<br />

Vom Mittelmeer her streicht eine milde, aber faulige Brise<br />

über das Land und sorgt für angenehme 25-30 Grad Celsius.<br />

Aufsteigende Feuchtigkeit verbindet sich <strong>mit</strong> den warmen<br />

Luftmassen des Atlantiks zu ausgeprägten Wolkenformationen,<br />

die majestätisch über den Kontinent hinweg ziehen. Die<br />

hohen Niederschlagsmengen gerade an Gebirgen wie dem Atlas,<br />

zusammen <strong>mit</strong> den gemäßigten Temperaturen führten zu<br />

der Entstehung dichter Wälder aus immergrünen Laub- und<br />

Nadelbäumen. Flechten, Moose, wie auch Sträucher und Farne<br />

konnten den Boden für sich erobern.<br />

Nach Süden hin erfolgt ein behutsamer Übergang zum<br />

tropischen Regenwald <strong>mit</strong> seinem gewaltigen Dach aus verschränkten<br />

Baumkronen und seiner üppigen und artenreichen<br />

Vegetation. Unten, zwischen all den Giganten <strong>mit</strong> ihrem wild<br />

wuchernden Wurzelgeflecht herrscht ein dumpfes Zwielicht,<br />

kaum ein Lichtstrahl dringt durch die grüne Decke in 40-50<br />

Schritt Höhe. Der Boden ist bedeckt <strong>mit</strong> Ästen und Laub,<br />

Feuchtigkeit glitzert überall. Es riecht nach Fäulnis.<br />

<strong>Das</strong> Klima ist in dieser Region das ganze Jahr über weitestgehend<br />

beständig. Die Jahreszeiten haben keine besondere<br />

Ausprägung wie in weiter nördlich oder südlich gelegenen<br />

Gebieten.<br />

Zahlreiche Seen sind aufgrund der veränderten Flussläufe<br />

und der tosenden Regenmassen entstanden, das Grundwasser<br />

liegt nur wenige Meter unter der Erdoberfläche und lässt sich<br />

leicht anbohren. Wasser ist nicht länger ein rares Gut, und das<br />

merkt man den Dörfern an. Auch der Hunger scheint wie ein<br />

Relikt aus längst vergessenen Tagen: Die Bäume tragen pralle<br />

Früchte und die jagdbaren Tiere sind zahlreich.<br />

D E R O S T E N<br />

<strong>Das</strong> Westdarfür, ein langgestrecktes Gebirge im Osten Africas,<br />

bildet eine Wasserscheide zwischen dem Einzugsgebiet des<br />

Nils und des Tschad-Sees. Lediglich die Ausläufer der schweren,<br />

vom Atlantik herbeigetragenen Regenwolken erreichen<br />

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