Das vollständige Grundregelwerk mit satten 380 Seiten! - Degenesis
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des türkischen Volkes, benannten die Stadt im Jahre 2490 nach<br />
dem Sieg über eine Invasionsarmee gar nach ihrem Gründer<br />
und erhalten seitdem den Frieden unter den Sippen. Manchmal<br />
<strong>mit</strong> zweifelhaften Mitteln: Die von ihnen vor Jahrhunderten<br />
aufgestellten Janitscharen sind berüchtigt für ihre Streitlust<br />
und werden bedenkenlos gegen ehrlose Familien ins Feld geführt.<br />
Tatsächlich wütet in der Stadt ein versteckter Kampf um<br />
die Kontrolle zahlloser Viertel, doch man bedient sich subtiler<br />
Methoden, um nicht den Zorn der Osman zu wecken.<br />
Ebenso legendär wie die Janitscharen ist die große Bibliothek,<br />
die im Jahre 2512 von Prager Archivaren in den vergessenen<br />
unterirdischen Hallen im Zentrum der Stadt eingerichtet<br />
wurde. Sie ist ein Anlaufpunkt für Schrotter und Schriftkundige<br />
aus ganz Ost-Borca und Pollen. Die Chronisten haben hier<br />
jedoch keinen Einfluss, zu weit sind ihre Cluster entfernt.<br />
P R A H A R E P U B L I K A<br />
Jeder glaubt die Prager Republik aus schillernden Erzählungen<br />
zu kennen und nickt demütig Zustimmung, wenn das Gespräch<br />
auf den enormen geistigen Reichtum in Form alter Maschinen<br />
und weitläufiger Hallen des Wissens kommt. Prager<br />
Republik, in diesem Namen schwingen Ehrfurcht und Weisheit<br />
<strong>mit</strong>; für die borcischen Nomaden ist es ein Atlantis und<br />
Eldorado gleichermaßen – legendär und Glück verheißend,<br />
aber unendlich fern. Denn <strong>mit</strong> eigenen Augen hat niemand<br />
jemals die vermeintlich prachtvollen Straßen oder die goldverzierten<br />
Maschinen erblickt.<br />
Die Prager, nach außen hin ein Volk von Archäologen <strong>mit</strong><br />
ehemals großem Einfluss in Osman durch die Errichtung der<br />
Bibliothek, verfolgen eine strikte Abkapselungspolitik. Die<br />
Berge ringsum sind vermint und werden von Soldaten in grauschwarzen<br />
Tarnanzügen und bulligen Fahrzeugen patrouilliert;<br />
der einzige Zugang scheint von Dresden aus über das Elbtal,<br />
doch auch hier gilt es extreme Grenzbefestigungen zu überwinden.<br />
Die Wahrheit über die Prager Republik wird noch eine<br />
Weile hinter gut gesicherten Türen verschlossen bleiben.<br />
N A D E L T Ü R M E<br />
<strong>Das</strong> wohl größte Fiasko der Chronisten seit ihrer Gründung<br />
war die Entsendung von 16 ihrer hochrangigsten Kultisten,<br />
den so genannten Fragmenten, über den Sichelschlag. Sie<br />
sollten im Osten ein ähnlich effizientes Netz aus Informationsknoten<br />
und Schrottern aufbauen, wie es schon in der<br />
Staublunge etabliert war. Acht der Fragmente überlebten die<br />
Tortur der Überquerung. Doch fernab der Kontrolle der Oberen<br />
brachen sich menschliche Gelüste und Begierden Bahn.<br />
Einige der Gesandten lösten sich von ihren Eiden auf ihren<br />
Kult, nahmen die für eine Funkstrecke gedachten Funktürme<br />
– wegen der zahlreichen in den Himmel stechenden Antennen<br />
Nadeltürme genannt – in Besitz und scharten Huren, Söldner<br />
und andere Glücksritter um sich. Mit ihren überlegenen<br />
technischen Kenntnissen und ausgestattet <strong>mit</strong> den Waffen<br />
der Chronisten war es ihnen ein Leichtes, in einer Welt des<br />
Aberglaubens schnell gottgleiche Macht zu erlangen. Niemand<br />
weiß genau, wie viele von Abtrünnigen besetzte Nadeltürme<br />
es heute noch gibt, doch sind sie sicherlich ein Ort der Gefahr,<br />
der Unterwerfung, des Abenteuers und des Handels.<br />
H E L L V E T I K A<br />
Sie ist das Nadelöhr Europas: Die Alpenfestung der Hellvetiker.<br />
Will man in Europa größere Entfernungen durchmessen,<br />
wird man unweigerlich eines Tages in den Alpen auf die tech-<br />
nisch hervorragend gerüsteten Mitglieder dieser militärischen<br />
Organisation stoßen. Sie kontrollieren die Tunnel und die Pässe<br />
des Gebirges und gewährleisten eine sichere Passage über<br />
den Sichelschlag – sofern die Bezahlung stimmt.<br />
S T U K O V- W Ü S T E<br />
Im Norden schließt sich die Stukov-Wüste an die Staublunge<br />
an: Die karge Tundra-Vegetation verliert hier an Kraft und<br />
macht einer staubigen Dreck-Wüste Platz. Je weiter man vorstößt,<br />
desto salziger wird der Boden; die Luft ist trocken und<br />
brennt auf der Haut. Der Legende nach stieß der berühmte<br />
Forscher Stukov hier auf eine ausgedehnte Täler- und Spalten-<br />
Landschaft, in der halbintelligente Bestien lebten. Wie fleißige<br />
Ameisen waren sie in das Umland ausgeschwärmt, um nach<br />
Artefakten zu suchen und zu graben und diese zurück in ihre<br />
Spalten zu schleifen. Angeblich besuchte Stukov einen ihrer<br />
unterirdischen Horte und konnte die Schätze <strong>mit</strong> eigenen<br />
Augen begutachten. Als Beweis für seine Geschichten brachte<br />
er von jeder seiner Reisen wundersame Artefakte und handflächengroße,<br />
<strong>mit</strong> feinen Ziselierungen versehene Klauen <strong>mit</strong>.<br />
Die von ihm gezeichneten Karten, die Klauen, als auch<br />
einige der technischen Meisterwerke lagern heute in den Kammern<br />
des zentralen Chronisten-Clusters in Justitian.<br />
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