Das vollständige Grundregelwerk mit satten 380 Seiten! - Degenesis
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er verwiesen. Ob diese jedoch Teil der Spitalier-Organisation<br />
war und noch immer existiert, ist weiterhin unklar.<br />
Preservist Genef Rakoszec wurde da<strong>mit</strong> betraut, einen Stab<br />
an Helfern zusammenzustellen und die Spurensuche aufzunehmen<br />
– was nahe legt, dass selbst die Altvorderen bezüglich<br />
der Noumenon-Spürer ahnungslos sind.<br />
Rakoszec ist bekannt für seine Verschwiegenheit und sein<br />
bedachtes Vorgehen, und daher bestens für diese sensible Aufgabe<br />
geeignet. Nur einige wenige Konsultanten – insbesondere<br />
die Altvorderen unter ihnen – sind eingeweiht, der normale<br />
Arzt wird niemals in Verlegenheit kommen, die glorreiche<br />
Vergangenheit des Spitals anzuzweifeln.<br />
D E R L E T Z T E S E RV E R<br />
Der Stream ist nicht tot. Er ist geschwächt, und ohne Zweifel<br />
ist auch ein großer Prozentsatz der ehemals gespeicherten Daten<br />
auf ewig verloren. Doch er hat noch immer die Macht, die<br />
Menschheit aus ihrem technologischen Jammertal zu zerren.<br />
Die oberen Chronisten-Ränge wissen um einen letzten intakten<br />
Server – eine Art Vorhaltespeicher an einem entlegenen<br />
Ort. Den Protokollen zufolge soll er selbst Jahrzehnte nach<br />
dem Eshaton noch Kontakt zu Relaisstationen unterhalten haben.<br />
Als die Chronisten zwei Jahrhunderte darauf eine dieser<br />
Stationen auswerteten und auf die besagten Einträge stießen,<br />
ging eine Welle der Erregung durch den Kult. <strong>Das</strong> Ziel schien<br />
so nah zu sein.<br />
Viele Generationen an Chronisten versuchten sich an der<br />
Suche – der Suche nach dem heiligen Gral des Wissens. Und<br />
noch immer entzieht sich der Server den Nachstellungen. Die<br />
Informationen zu seinem Standpunkt sind widersprüchlich<br />
und meist in komplexe Formelstrukturen eingebettet. Der<br />
Grund dafür ist unbekannt – wieso hätte das Urvolk einen<br />
ihrer Streamserver verstecken sollen?<br />
Die Operation läuft seit drei Jahrhunderten <strong>mit</strong> veränderlicher<br />
Intensität, aber immer im Verborgenen. Niedrigrangige<br />
Brüder und Schwestern werden als potenzielle Informationslecks<br />
erachtet und wissen nicht einmal um die Existenz des<br />
Servers. Die Fragmente dürfen kein Risiko eingehen. Wer den<br />
Server als erstes auslesen kann, wird sich die Welt untertan<br />
machen.<br />
W E I S S E F L E C K E N<br />
Die Chronisten sind in weiten Teilen Borcas vertreten. Sie sind<br />
ein Motor für Handel und Wirtschaft. Wo sie auftauchen, kaufen<br />
sie den Schrottern ihre Funde ab und geben ihnen im Austausch<br />
dafür Wechsel oder Informationen. Aber nicht überall.<br />
In Südwestborca gibt es ein Gebiet, in dem Chronisten zwar<br />
präsent sind, aber keine Artefakte aufkaufen – und da<strong>mit</strong> eine<br />
Schrotterkultur wie in der Staublunge erst gar nicht zulassen.<br />
Die Region hat einen Durchmesser von etwa 100 Kilometern<br />
und ist bislang nahezu unberührt. Jeder Chronist weiß um die<br />
Existenz dieses weißen Fleckens auf den Karten und auch<br />
vom Verbot, in dieser Zone eine Dependance aufzubauen. Die<br />
Order kam von den hochrangigsten Fragmenten ohne Angabe<br />
von Gründen.<br />
Viele Chronisten mutmaßen, dass die Führung des Kults<br />
schließlich durch die in das unerschlossene Gebiet vorrückenden<br />
Neolibyer gezwungen wird, ihre Pläne zu offenbaren<br />
und ihr uraltes Tabu aufzuheben. Doch noch regen sich die<br />
Fragmente nicht und beobachten grimmig den Vormarsch der<br />
Africaner.<br />
F E L D L I N I E N<br />
Betrachten die Anubier die wandfüllenden, in Messing getriebenen<br />
Aufzeichnungen ihrer Urahnen, so stoßen sie auf<br />
den alten Landkarten immer wieder auf einen Ort, von dem<br />
geschwungene Linien ausgehen – ganz so, als streue man Eisenspäne<br />
auf einen Bogen Papyrus, unter dem ein Magnet darauf<br />
wartet, die Späne entlang seiner Feldlinien auszurichten.<br />
Dieser Ort ist das Plateau von Gizeh <strong>mit</strong> seinen Pyramiden,<br />
die verbotene Stadt. Und die Psychovoren wucherten entlang<br />
unsichtbarer Linien auf ihn zu, von Anfang an.<br />
D I E V E R B O T E N E S TA D T<br />
Kairo – erobert von den Psychovoren ragen nicht einmal<br />
mehr die Pyramiden aus dem wildwuchernden Dschungel. Die<br />
Stadt ist nicht so sehr verboten, als vielmehr unerreichbar für<br />
Menschen. Und doch beanspruchen die Anubier die Region<br />
für sich. Kein Neolibyer oder Geißler kann dies verstehen oder<br />
hat selbst jemals einen Blick auf die uralten Mauern der gigantischen<br />
Sakralbauten geworfen. Und niemand hat sich Gedanken<br />
darüber gemacht, dass jährlich Tausende von Sklaven<br />
von den Plantagen verschwinden und niemals wiedergesehen<br />
werden. Dabei gibt es Sichtungen von großen Sklaventreks, die<br />
von Anubiern angeführt wurden und angeblich in den Psychovoren<br />
des Nils verschwanden.<br />
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