Das vollständige Grundregelwerk mit satten 380 Seiten! - Degenesis
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zwischen genannt wird, hat sich von Italien über die Alpen bis<br />
nach Frankreich und Deutschland gekämpft. Sein Weg ist von<br />
Leichenbergen gesäumt, nur einige wenige abgelegene Dörfer<br />
bleiben verschont.<br />
Die vom Militär mühsam aufrecht erhaltene Ordnung bricht<br />
schließlich zusammen. Die Menschen fliehen voreinander, ein<br />
jeder könnte ein Bote des Todes, ein Träger des HIVEs sein.<br />
Schüsse hallen durch die entvölkerten Straßenschluchten.<br />
Der medizinische Stab der Krisenabteilung Südliches Ruhrgebiet<br />
kapituliert vor dem Leid und verbarrikadiert sich in einem<br />
Krankenhauskomplex in den Ruinen Dortmunds. Später sollen<br />
die Nachfahren dieser Ärzte als Spitalier bekannt werden.<br />
2080: Kein Land Europas und Nordafrikas bleibt von HIVE<br />
verschont. Die wenigen Überlebenden haben sich in entlegene<br />
Regionen fernab der früheren Ballungsräume zurückgezogen.<br />
Rote Kraterasche weht über die Straßen. Ratten und Insekten<br />
sind jetzt die Herrscher der Metropolen.<br />
2082: Die Jahre des Zwielichts haben Mutter Erde ausgekühlt,<br />
kraftlos fällt sie in einen unruhigen Winterschlaf. Anhaltende<br />
Schneestürme in Skandinavien bringen die Bewohner an die<br />
Grenze ihrer Belastbarkeit. Während ein harter Kern darauf<br />
besteht, das Land ihrer Väter nicht zu verlassen und auf bessere<br />
Zeiten zu hoffen, machen sich Hunderttausende auf den<br />
Weg in den Süden.<br />
2090: Die Spitalier drängen aus ihrem Exil und errichten Eindämmungszonen<br />
um ihr Hauptquartier, wagen einen neuen<br />
Anfang.<br />
2095: Der Janus-Krater sitzt wie ein Blutgerinsel zwischen<br />
europäischem Festland und Großbritannien und hindert den<br />
Golfstrom am Durchfluss – der Infarkt für das empfindliche<br />
Klima Europas: Nord- und Ostsee beginnen zuzufrieren.<br />
2097: <strong>Das</strong> Zeitalter des Tieres kommt über die Menschen: Die<br />
Hilflosigkeit und der erlittene Verfall entladen sich in blutiger<br />
Gewalt, ein letztes sinnloses Aufbäumen gegen das Unvermeidbare.<br />
Bar jeder Kontrolle geben asoziale Subjekte ihrer<br />
dunklen Seite den Vorzug und tyrannisieren ganze Dörfer.<br />
2102: Eine Streamer-Sekte nimmt den Güterbahnhof auf dem<br />
zukünftigen Stadtgebiet Justitians in Besitz. Seltsame Gestalten<br />
sind es, die durch die Ruinen streifen und voreshatologische<br />
Aufzeichnungen zu retten versuchen. Von den Einheimischen<br />
werden sie daher als Chronisten bezeichnet.<br />
2146: Die Gründung Exalts läutet das Ende des Zeitalters des<br />
Tieres ein: Neu gegründete Polizeieinheiten geben dem Umland<br />
der Stadt den lang ersehnten Frieden zurück, Gesetzlose<br />
werden wie Vieh gejagt und niedergestreckt. Doch außerhalb<br />
der Grenzen Exalts wüten noch immer die Banden und lassen<br />
die Bevölkerung in Angst erstarren.<br />
2147: Viele Kulte und Sekten entspringen den Ruinen, genährt<br />
von der Begierde nach einer starken Gemeinschaft und<br />
Strukturen, an die man glauben kann. Und doch überdauern<br />
die wenigsten der neo-religiösen Vereinigungen den Tod ihres<br />
Verkünders, zu gering ist ihr innerer Glanz, um die zum Licht<br />
Strebenden in der Falle zu halten. Die Wiedertäufer hingegen<br />
bilden eine unrühmliche Ausnahme – basierend auf einem<br />
Transkript der Gnosis erschaffen sie ein tragfähiges Glaubenswerk,<br />
statten ihre Jünger <strong>mit</strong> Macht und Waffen aus und<br />
schicken sie auf einen Feldzug gegen alles, was in ihren Augen<br />
den Kriterien eines Archonten des Demiurgen entspricht. Mit<br />
reinigendem Feuer tilgen sie das Ungeziefer vom verrottenden<br />
Leib des Paradieses und begegnen der Unfruchtbarkeit des<br />
Bodens <strong>mit</strong> läuterndem Wasser.<br />
Wo die Wiedertäufer-Rotten auftauchen, erhellen die Flam-<br />
menstöße ihrer Brenner die Nacht. Von Angst ergriffene<br />
Menschen kriechen wie die Kakerlaken aus aufgebrochenen<br />
Kellern und eingestürzten Bauten und reihen sich hinter<br />
den Racheengeln der Endzeit ein, um ihrem Strafgericht zu<br />
entgehen.<br />
2148: <strong>Das</strong> Diktat des Glaubens: Die Stürmung der Domkuppel<br />
durch die Wiedertäufer beraubt die Chronisten ihrer<br />
bislang größten Sammlung an alten Schriften und Datenbeständen.<br />
Für einen Moment scheint es, als wäre dies das Ende<br />
der Streamer.<br />
2160: Die Massai verlassen den Ngorongoro-Krater und<br />
schreiten <strong>mit</strong> weit ausgreifenden Schritten hinaus in ein menschenleeres<br />
Land.<br />
2173: Genau einhundert Jahre nach dem Weltenbrand öffnen<br />
sich die Anlagen der Recombination Group, um erneut<br />
menschliche Eitelkeit in die sich wandelnde Welt zu entlassen:<br />
Die 100er sind erwacht. Die erste Generation Schläfer des<br />
Tannhäuser Projekts. Als sogenannte „Dispenser-Teams“<br />
schwärmen sie aus, um sich die Erde untertan zu machen.<br />
Während einige von ihnen kleinere Ortschaften unterwerfen<br />
und am Aufbau einer Agrar-Gesellschaft arbeiten, legen andere<br />
Lager für ihre Nachfahren, die 200er, an. Ein Funknetz<br />
und ausgedehnte Tunnelsysteme sollen die Basis für die neue<br />
Infrastruktur bilden.<br />
2185: Ost-Borca erwacht aus seiner Totenstarre. <strong>Das</strong> Klima<br />
hat sich in den Jahren nach dem Eshaton stark gewandelt. Aus<br />
dem Sichelschlag aufsteigende Feuchtigkeit wird vom Wind in<br />
den Osten getrieben und begünstigt die Vegetation. Wälder<br />
aus immergrünen Nadelhölzern breiten sich langsam aus.<br />
2210: Purger und Balkhaner stoßen in der adriatischen Tiefebene<br />
aufeinander. Die einen stehen <strong>mit</strong> dem Rücken zur<br />
Wand, da ihr Hinterland von der Flut geschleift und von<br />
Vulkanen verbrannt ist, die anderen behaupten, als Erste da<br />
gewesen zu sein. Man geht sich an die Kehle.<br />
2215: Die Neolibyer beginnen die Plünderung Purgares. Syrakus<br />
auf Bedain gewinnt als Zwischenlager und Umschlagplatz<br />
an Bedeutung.<br />
2265: Die Hybrispanier marschieren <strong>mit</strong> einer gewaltigen<br />
Streitmacht über die Landbrücke von Gibraltar und fallen in<br />
die Domäne der Africaner ein. Diese können den Invasoren<br />
zuerst nichts entgegensetzen, sammeln sich jedoch und schlagen<br />
die Aggressoren vernichtend bei Tunis. Dann drehen sie<br />
den Spieß um.<br />
2269: Die hybrispanischen Expeditionsstreitkräfte werden<br />
bis nach Gibraltar zurückgedrängt. Tagtäglich strömen junge<br />
Krieger aus dem Hinterland herbei, um dem besiegten Feind<br />
einen letzten Tritt zu versetzen – die Armee der Africaner<br />
wächst und wächst. Der Krieg bekommt eine Eigendynamik,<br />
die niemand vorhersehen konnte: Die Africaner treiben die<br />
Hybrispanier nicht nur zurück in ihr Land, sondern nehmen<br />
für sich auch Andalusien in Besitz, als Ausgleich für die erlittenen<br />
Verluste und Schäden.<br />
2270: Exalts Aufstieg zur Handelsmacht wird von vielen <strong>mit</strong><br />
Neid betrachtet. Doch der Einfluss der Stadt weitet sich aus,<br />
sie scheint unantastbar, ein Bollwerk der Ordnung und Sicherheit<br />
in einem Sumpf voller Schlangen.<br />
2273: Die 200-jährigen entsteigen im Balkhan den Dispensern.<br />
Doch irgend etwas läuft schrecklich schief. <strong>Das</strong> Erinnerungsvermögen<br />
der Schläfer hat unter der langen Cryostase<br />
gelitten, die Position der Lager ist in Vergessenheit geraten.<br />
Die vermeintliche Elite der Recombination Group gleicht<br />
einem aufgeschreckten Rudel Kaninchen, das draußen im<br />
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