EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych

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14 Eine Grenze verschwindet • Das von einer örtlichen Behörde herausgegebene, lokale Monatsblatt „Pasewalker Nachrichten” konzentrierte seine Berichterstattung in den meisten Fällen auf die regionalen Facetten der bilateralen Beziehungen, wobei insbesondere das innere Zusammenwachsen der deutsch-polnischen Grenzregion betont wurde. Die im Kontext von deutsch-polnischen Begegnungen geschilderten Ereignisse im Raum Pasewalk enthielten stets einen positiven Unterton. Negativ gefärbte Artikel über Polen wurden nicht veröffentlicht. Übersetzung ins Deutsche: Jan Obermeier
Agnieszka Łada, Justyna Segeš Frelak VORWORT Obwohl die Zugangsbeschränkungen zum deutschen Arbeitsmarkt bis zum Jahr 2011 aufrechterhalten wurden und sich die Richtungen der polnischen Migrationsströme nach dem EU-Beitritt veränderten, blieb Deutschland ein wichtiges Zielland für polnische Auswanderer. Bereits seit vielen Jahren nutzen polnische Bürger die Möglichkeit zur Saisonarbeit (hauptsächlich in der Landwirtschaft), zur Vertragsarbeit (Beschäftigung in polnischen Firmen, die in Deutschland als Subunternehmer Aufträge ausführen) sowie zur Arbeit im Rahmen der Semesterferien (Studenten). In den letzten Jahren wird die Zuwanderung von Polen in den von starker Abwanderung betroffenen, grenznahen Gebieten besonders sichtbar. Dies trägt – was durch zahlreiche Quellen bestätigt wird – entscheidend zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Belebung dieser Region bei, denn in den Jahren 1990 – 2002 zogen insgesamt ca. 1 Million Menschen aus Ostdeutschland in die westlichen Landesteile der Bundesrepublik weg. Die Mehrheit derjenigen, die weggingen, waren junge, gut ausgebildete Menschen, die meisten von ihnen Frauen. Polnische Migranten investieren in lokale Unternehmen, eröffnen eigene Firmen und kaufen Immobilien. Ein Teil von ihnen bringt sich in das Leben der lokalen Gemeinschaften ein. Ein Modellbeispiel hierfür ist der ehemalige Landkreis Uecker-Randow, in dem sich zahlreiche Polen angesiedelt haben, die unter der Woche in Stettin – der größten Stadt dieses Teils der deutsch-polnischen Grenzregion – arbeiten (Anhang 1 – Karte der Grenzregion). Für Polen ergibt sich die Attraktivität dieser Region insbesondere aus der Möglichkeit zum bedeutend günstigeren Kauf einer Wohnung auf deutscher Seite, wo es – u.a. aufgrund des Wegzugs der deutschen Bevölkerung – viele leerstehende Wohnungen und Gebäude gibt und sogar schon damit begonnen wurde, aufgrund der zu geringen Schülerzahlen Schulen zu schließen. Die lokalen Behörden haben in der Migration eine Chance für die regionale
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