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EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych

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Justyna Segeš Frelak, Agnes Kriszan (Zusammenarbeit) > CHARAKTERISIERUNG DES... 47<br />

Ein weiterer Grund für die Ansiedlung von Polen in der grenznahen<br />

Region ist die Nähe zu Szczecin, wo viele Migranten auch weiterhin<br />

einen wesentlichen Teil ihres Lebens verbringen, und gleichzeitig<br />

Zugang zur kompletten Bildungs- und sozialen Infrastruktur in<br />

Löcknitz haben (Schulen, Vorschulen, Ärzte, weitere Leistungen). Eine<br />

große Bedeutung haben zudem Kredite, die von deutschen Banken<br />

an in Polen arbeitende Personen vergeben werden. Darüber hinaus<br />

können polnische Immobilienbesitzer bei Renovierungsarbeiten von<br />

öffentlichen Förderprogrammen Gebrauch machen und haben zudem<br />

die Möglichkeit, in Deutschland Kindergeld zu beziehen, welches höher<br />

ist als die entsprechenden Leistungen in Polen. Familien mit ständigem<br />

Wohnsitz in Deutschland, die ihre Kinder in deutschen Kindergärten und<br />

Grundschulen anmelden, erhalten nicht nur Kindergeld, sondern auch<br />

Zuschüsse zu den Kindergartengebühren. Nicht ohne Bedeutung ist auch<br />

die aktive Politik der lokalen Verwaltung, die Werbeaktionen für ihre<br />

Region durchführen (u.a. Spots im Lokalfernsehen, in denen ein deutscher<br />

Bürgermeister für Mecklenburg-Vorpommern wirbt) 23 . Einige Migranten<br />

fühlen sich auch durch den ländlichen Charakter der Region und die<br />

Landschafts- und Naturbedingungen zur Zuwanderung motiviert.<br />

Migration und Wohnungsmarkt<br />

Wie bereits erwähnt, kam es nach der Wiedervereinigung Deutschlands<br />

aufgrund der starken Abwanderung aus den östlichen in die westlichen<br />

Bundesländer in vielen Regionen im Osten zu Wohnungsleerständen.<br />

In manchen Städten entschied man sich sogar zum Abriss ganzer<br />

Wohnblöcke (z. B. in Eggesin, einem ehemaligen ostdeutschen<br />

Militärstützpunkt, nahm dieses Phänomen Massencharakter an). In der<br />

Gemeinde Löcknitz standen zu jener Zeit ca. 12 % der Wohnungen leer<br />

– hauptsächlich in großen Plattenbauten. Da einige Bewohner jedoch<br />

wieder in ihre alten Wohnungen zurückkehrten, entschied man sich<br />

dort nicht zu einem massenhaften Abriss von Gebäuden. In Folge der<br />

EU-Erweiterung wurde ein Zustrom polnischer Staatsbürger verzeichnet,<br />

wodurch vorher gehegte Abrisspläne ad acta gelegt wurden. Die<br />

Schaubilder 1 und 2 zeigen die Wohnungssituation in ausgewählten<br />

23 M. Świtała-Koślacz, Osiedlający się we wschodnich landach Polacy napotykają nacjonalistyczną<br />

przemoc [Polen, die sich in den östlichen deutschen Bundesländern ansiedeln, stoßen auf<br />

nationalistische Gewalt], Ośrodek Studiów Wschodnich, Warschau, 8. Mai 2008.

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