EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych
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26 Eine Grenze verschwindet<br />
2008 können Hochschulabgänger aus den neuen EU-Mitgliedstaaten<br />
gemäß der von ihnen gewählten Studienrichtung ungehindert eine<br />
Erwerbstätigkeit in Deutschland aufnehmen – und zwar ohne vorherige<br />
Überprüfung des Arbeitsmarktes (also unabhängig davon, ob für die zu<br />
besetzende Stelle auch ein deutscher Arbeitnehmer bereitstünde). 16<br />
Darüber hinaus ist zu betonen, dass polnische Bürger bereits vor 2011<br />
von den zahlreichen Möglichkeiten einer legalen Arbeit in Deutschland<br />
vielfach Gebrauch machten – zumeist als saisonale Hilfskräfte in der<br />
Landwirtschaft, befristet eingestellte Kontraktarbeiter (Subunternehmer<br />
in auf deutschem Boden tätigen polnischen Dienstleistungsfi rmen) oder<br />
Gastarbeiter (zur Verbesserung der eigenen berufl ichen Qualifi kationen).<br />
Mit einer bevorzugten Behandlung konnten auch polnische Studenten<br />
rechnen, die während der Semesterferien in Deutschland arbeiten<br />
oder Erwerbstätige aus der polnischen Grenzregion. Letztere erhielten<br />
eine Arbeitserlaubnis in Deutschland nur unter der Bedingung der<br />
täglichen Rückkehr an den Heimatort bzw. im Falle einer höchstens<br />
zweitägigen Wochenarbeitszeit. 17 Polen und andere Bürger der neuen<br />
EU-Mitgliedstaaten (sog. „A8-Länder”) sind in Deutschland vor allem<br />
in folgenden Branchen beschäftigt: Gesundheitsfürsorge und soziale<br />
Wohlfahrtseinrichtungen (20,2% – ausschließlich Frauen), Handel<br />
(14,4%), Hotelwesen und Gastronomie (11,2%) sowie im Falle männlicher<br />
Arbeitnehmer Industrie (26,4%) und Bauwesen (11,1%). 18<br />
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes<br />
2011 lebten in Deutschland in Wiesbaden lebten im Jahre 2011 in<br />
insgesamt 468 481 Polen, was Deutschland insgesamt 468 481 Polen, was<br />
einem Ausländeranteil von<br />
einem Ausländeranteil von knapp 7% entspricht.<br />
knapp 7% entspricht. Somit<br />
Somit bilden polnische Bürger die drittgrößte<br />
bilden polnische Bürger die<br />
drittgrößte Ausländergruppe Ausländergruppe in Deutschland – nach Türken<br />
in Deutschland – nach Türken (23%) und Italienern (8%). Über die Hälfte aller<br />
(23%) und Italienern (8%).<br />
Polen ist in drei Bundesländern wohnhaft:<br />
Nordrhein-Westfalen, Bayern und Hessen (siehe<br />
16 Vgl. Informacja w sprawie zatrudnienia obywateli polskich w państwach Europejskiego Obszaru<br />
Gospodarczego i Szwajcarii oraz obywateli państw EOG w Polsce [Information zur Beschäftigung<br />
polnischer Bürger in den Staaten des Europäischen Wirtschaftsraumes und der Schweiz sowie über<br />
die Bürger der EWR-Staaten in Polen], hg. v. Ministerstwo Pracy i Polityki Społecznej [Polnisches<br />
Ministerium für Arbeit und Sozialpolitik], Warszawa, Mai 2011.<br />
17 Vgl. Polscy pracownicy na rynku Unii Europejskiej [Polnische Arbeitnehmer auf dem Markt der<br />
Europäischen Union], red. P. Kaczmarczyk / W. Łukowski, Warszawa 2004.<br />
18 Vgl. M. Amann / L. Nienhaus, Deutscher Arbeitsmarkt. Gastarbeiter dringend gesucht,<br />
in: „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung” v. 17.04.2011.