EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych

Agnieszka Łada
DIE ÖFFNUNG DES ARBEITSMARKTES IN DEUTSCHLAND, POLNISCHE
ARBEITSMIGRANTEN UND IHRE REGIONALE INTEGRATION
IM SPIEGEL DER VOR ORT REZIPIERTEN PRESSE
„Für uns ist Europa so normal, dass man sich anstrengen muss,
sich vorzustellen, was daran für einen Außenstehenden ungewöhnlich ist.” 1
Die Rolle der Presse bei der Gestaltung der Wahrnehmung
polnischer Migranten in Deutschland
Die Meinungen über das Nachbarland und seine Repräsentanten
werden bereits seit Jahren in erheblichem Maße von den Medien gebildet.
Denn die Medien sind es, die das Erscheinungsbild eines Staates und
seiner Einwohner gestalten und dabei nicht selten die Einstellung der
Gesellschaft beeinfl ussen. Dies bestätigen zahlreiche quantitative
Untersuchungen zur Wahrnehmungspsychologie. 2 Gemäß der u.a. von
Winfried Schulz vertretenen Medientheorie erinnern sich die Menschen
desto häufi ger an ein bestimmtes Ereignis oder Problem, je öfter die
Medien darüber berichten. Dies steht in Einklang mit den theoretischen
Grundsätzen des agenda setting, denen zufolge die Medien das
Bewusstsein ihrer Adressaten durch die Schwächung oder Forcierung
der Breitenwirksamkeit bestimmter Themen beeinfl ussen können.
Nicht zuletzt deshalb ist bei der Erforschung der Arbeitsmigration
und Integration von Polen in Deutschland – sowie der Reaktion der
einheimischen Bevölkerung vor Ort – die „Botschaft” der Massenmedien
zu berücksichtigen. Besonders wesentlich ist dabei, in welchem Licht die
polnischen Migranten in den Printmedien dargestellt werden, wie man
den Grad ihrer Integration einschätzt und welche sozioökonomischen
Folgen für die einheimische Bevölkerung einer Ortschaft oder Region
1 Zit. A. Posener, Die Europastadt Görlitz ist auferstanden aus Ruinen, in: „Die Welt”
v. 07.11.2009.
2 Vgl. Polska-Niemcy. Wzajemny wizerunek i wizja Europy [Polen und Deutsche. Ihr gegenseitiges
Bild und ihre Vision von Europa], L. Kolarska-Bobińska / A. Łada (Hg.), hg.v. Instytut Spraw
Publicznych, Warszawa 2009.