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EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych

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Agnes Kriszan, Magdalena Szaniawska-Schwabe > DIE NEUE POLNISCHE MIGRATION NACH... 75<br />

der formalen Anforderungen und Anerkennung der Diplome wird<br />

das medizinische Personal – vor allem Ärzte – gerne in ambulanten<br />

Versorgungszentren wie auch in stationären Einrichtungen des<br />

Gesundheitswesens der Region eingestellt. Ländliche und abgeschiedene<br />

Regionen Deutschlands ringen um Mediziner aufgrund des erheblichen<br />

Ärztemangels durch geringe Attraktivität dieser Landteile bei<br />

den deutschen Ärzten und mit Blick auf den Eintritt vieler lokaler<br />

niedergelassener Spezialisten ins Rentenalter.<br />

Wir haben hier in Pasewalk im Krankenhaus ein Drittel der Ärzte aus Polen und<br />

das Krankenhaus wäre völlig aufgeschmissen, wenn es die nicht gäbe. [10]<br />

Profi tiert hat davon vor allem das Gesundheitswesen. Denn Ärzte sind hier<br />

wirklich Mangelware. Da sind jetzt sehr viele auch weggebrochen, weil sehr<br />

viele in Rente gegangen sind. Es ist schon ein Segen, dass die polnischen Ärzte<br />

hierher kommen. [2]<br />

Eine Chance auf dem Arbeitsmarkt der grenznahen Orte haben<br />

auch polnische Auszubildende, da es auf Grund der ungünstigen<br />

demographischen Entwicklungen in der Region kontinuierlich an<br />

Schulabsolventen und Fachkräften mangelt. Eine der Prioritäten der<br />

regionalen Entwicklungsstrategie ist demnach die Erhöhung der<br />

Attraktivität des Arbeits- und Qualifi zierungsangebots für Auszubildende.<br />

Die deutsche Seite wirbt um polnische Auszubildende mit einem<br />

ganzheitlichen Lehrangebot, das mit einer kostenfreien und geförderten<br />

berufl ichen Ausbildung in Deutschland verbunden ist.<br />

Weil wir die Ausbildungsplätze nicht gänzlich mit deutschen Bewerbern besetzt<br />

kriegen, gehen wir auch an polnische Schulen und machen dort Werbung. Wir<br />

bitten allumfassend auch die BAB-Förderung, die Berufsausbildungsbeihilfe,<br />

di eman in Deutschland kriegt, Unterstützung für die Ausbildung, und die<br />

Fahrkosten, die Untergringung und Verpfl egung. [10]<br />

Die an der Gestaltung der wirtschaftlichen Entwicklungspolitik der<br />

Region beteiligten Personen geben jedoch zu, dass es nicht einfach sei,<br />

polnische Auszubildende anzuwerben. Nur wenige von ihnen erfüllen<br />

die hohen (vor allem sprachlichen) Anforderungen, die für die Aufnahme<br />

einer Ausbildung im deutschen dualen Lernsystem – Schulbesuch<br />

verbunden mit betrieblicher Berufsausbildung – erforderlich sind.<br />

Wir stellen polnische Azubis an. Das ist aber eher im Moment ein Wunschtraum.<br />

Es gibt zwar ein Angebot, aber bis jetzt noch keiner in dem Maße nachgekommen<br />

ist auf polnischer Seite. [...] Z.B. eine Firma X hat angeboten, aber ist enttäuscht,<br />

dass das Interesse nicht so groß war, wie man sich das vorgestellt hat. [11]

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